Vom 5. bis 7. Dezember fand die Mandelkonferenz in Sacramento statt. Viele Teilnehmer berichteten weiter von erheblichen Schwierigkeiten mit “High Doubles”, insbesondere bei den Carmel Type’s. Dieses Phänomen trat in der Vergangenheit immer dann auf, wenn die Mandelernte kleiner war und dadurch die Mandelkerne größer als im Durchschnitt, berichtet Palm Nuts & More.

Die guten Wachstumsbedingungen und die außerordentlichen Wassermengen nach der Blüte haben dafür gesorgt, das die Kerne gut heranwachsen konnten. Leider waren diese Bedingungen auch für die Schädlinge vorteilhaft. Der Prozentanteil von “ineadable” in der Tendenz bei bis zu 5 % liege mehr als doppelt so hoch wie in den zurückliegenden Jahren. Kürzlich wurde auch der aktuelle Bericht der LandIQ veröffentlicht. Es wird im zweiten Jahr in Folge eine Abnahme der “bearing acres” verzeichnen. Es gibt viele Orchards die entfernt wurden und die dadurch verfügbaren Flächen werden für “row crops”, also einjährige Anpfanzungen, verwendet insoweit man Wasser bekommt. 2023 hatten die Farmer 100 % Zuteilung, das war gegenüber den Dürrejahren eine große Veränderung. In den schlechtesten Fällen gab es in der Vergangenheit 0 % oder nur geringe Prozentsätze.

Gem. der LandiQ Studie geht man für 2023 von 1,563,336 total bearing acres aus. LandiQ ermittelte 189.005 total non bearing acres. Im April ging das USDA in ihrem NASS Acreage Report von 1.380.000 bearing acres aus. Weitere Anbauflächen wurden still gelegt. Einerseits, da es schlicht nicht möglich war diese aufgrund des großen Bedarfs zu roden. Andererseits haben einige einfach die “Pflege” eingestellt, da man als Folge der sehr schlechten Returns kein zusätzliches Geld “verbrennen” wollte. Ob diese Flächen eventuell bei einer Verbesserung der Situation wieder in Produktion gehen wird man sehen. Insbesondere große Anlage Institutionen mit relativ hohen Gestehungskosten schreiben hohe Verluste. Viele Teilnehmer haben sich bei einer Ernteerwartung von ca. 2,3 mill lbs der Ernte 2023 eingependelt. Der Dezember dürfte ein guter Verlademonat werden. Auch der Januar scheint gut gebucht zu sein, da erfahrungsgemäß durch die Weihnachtsfeiertage die Produktionskapapizität geringer ist.

Generell seien die Größen erheblich. Die Suche nach 27/30 oder kleiner wird sehr schwierig. Sogar Sorten, die bisweilen zu kleinen Kalibern tendieren, fallen erheblich größer aus. Die meisten Kaliber finden sich zwischen 25/27 und 18/20. Das sei gut für Premium-Käufer. Mit der Einschränkung das die Nonpareil und Independend Sorten häufiger “Pin wholes” aufweisen. Dies sind nadelstichgroße Löcher durch die Mandelkerne. Es gebe dazu bereits viele Mängelrügen insbesondere aus Asien. Allerdings sehe man erhebliche Probleme z.B. für Schokoladehersteller, die sich auf Größen zwischen 30/32 bis 27/30 eingestellt haben. Relativ große Mengen liegen derzeitig sicher noch in Stock Piles und warten auf die weitere Verarbeitung. Aber inzwischen dürfte man einen guten Überblick darüber haben, wie sich die Bestände zusammensetzen. Man gehe auch davon aus, das die mehrzahl der Huller und Sheller Ende Dezember ihre Arbeit einstellen werden.

Mandeln

Mandeln

Image: Eugen Roth/pixelio

Die Ernte insgesamt sei sehr spät und wurde durch Regenfälle immer wieder erschwert. Ware musste getrocknet werden. Durch die nassen Böden war es häufig einfach unmöglich, die Ernte fortzuführen oder entsprechende Nachernte Arbeiten zu erledigen. Diese Umstände bereiten zudem Sorge hinsichtlich der Möglichkeit erhöhter Alflatoxin Funde. Der hohe Schädlingsdruck insbesondere durch Orange Navel Worm habe in Studien gezeigt, das dies ein häufiger Grund für die Bildung von Mycotoxinen sei, da der Wurm die Schimmelpilzsporen aufnimmt und wieder ausscheidet. Anzeichen aufgrund der Auswertung der ePEC Ergebnisse (Alflatoxin Analyse) zeigen einen leichten Anstieg der Funde allerdings mit etwas niedrigeren Werten. Gute Nachfrage nach Mandeln in der Schale aus Indien haben den Markt angetrieben. Inzwischen sehe man eine gewisse Sättigung und die Inlandspreise geraten etwas unter Druck. China halte sich zurück.

Einige Packer, die nicht von “Grower Call Pools” abhängig seien, haben bereits einen großen Teil ihrer verfügbaren Mengen verkauft. Aufgrund der erheblich geschrumpften Ernteprognose bis zu 80 %. Allerdings halten andererseits viele Call Pool’s noch nahezu die komplette Menge da man einfach nicht verkaufen wollte. Das könnte sich Anfang 2024 ändern, wenn Cash Flow notwendig wird. Kleine Größen zeigen jetzt schon Prämien, was sich im Laufe der Zeit noch verstärken könnte.

Bald dürften wieder die “Wetten” zur Blüte 2024 gemacht werden. Ein Argument könnte sein, das die Bäume in hervorragender vitaler Verfassung in die Saison starten werden. Wie das Wetter werden könnte steht aber noch in den Sternen. Australien spricht ebenfalls von einer guten Ernte, die momentan zwischen 170 tons und 180.000 tons angegeben wird. Wegen des Freihandelsabkommens mit China und guter Nachfrage aus Indien wird aber ein großer Teil in diese Märkte abfließen. Es stelle sich dann bald die Frage nach dem aktuellen Erntepotential Kaliforniens für 2024. Auf der Konferenz waren viele einheitlich bei 2,3 Milliarden lbs angesiedelt. Das könne man unterschiedlich betrachten. Einig sei man darüber gewesen, das das Wetter während der Blüte auf keinen Fall ideal war. Sorten wie die selbstbestäubende Indpendent oder Shasta scheinen eine gute Ernte produziert zu haben. Denn sie wurden gezüchtet, um auch ohne Bienen auszukommen.

Die Preise haben sich seit Erntebeginn stetig von ihren Tiefstständen erholt. Std5 % aus der Ernte 2022 lagen im low bei ca. 1,40-1,45/lb US-Dollar und std5 % der Ernte 2023 zum gleichen Zeitpunkt bei ca. 1,50-1,55/lb fas US-Dollar. Heute ist der Std5 % Preis bei etwas 1,60-1,65/lb fas US-Dollar angesiedelt. Ähnlich sei das Bild er anderen Sorten. Käufer seien der Meinung, das man ein Prämie zahlt, sollten Offerten für Größen oberhalb von 27/30 Stück per ounce vorliegen. Das sollte nicht der Fall sein, denn große Größen gibt es ausreichend. Kleine Kaliber bleiben das Problem denn bei Kunden die darauf angewiesen sind diese kleinen Mandeln kaufen zu müßen steigt aufgrund der verfügbaren Mengen der Peis an.

Verschiffung

In den “Shipping Schedules” gibt es inzwischen einige Lücken. Die Reedereien versuchen die Kosten in den Griff zu bekommen und führen einen neuen “Schiffnamen” ein: “No Sail” und “Blanc Sale”. Was letztendlich bedeutet, das man keine Abfahrten anbietet. Aktuell finden z.B. im AL 5 Dienst von der Westküste der USA ab Oakland oder Long Beach keine Abfahrten in den Wochen 1, 5 und 7, 2024 statt. Insgesamt legen die Raten in den Asien Verkehren wieder deutlich zu. Eine Reederei hat dabei gnadenlos bereits gebuchte Ladung einfach annuliert und die Verlader waren gezwungen neue Buchungen zu höheren Raten und in erheblich verringerter Menge einzubuchen oder den Service mit anderen Konditionen zu wechseln. Die Niedrigwasserlage im Suez Kanal und die aktuellen Attacken im Golf von Jemen zwingen zur Änderung der Routen da die Schiffe diese Regionen umfahren müßen.

November Position Report

Die Receipts beliefen sich per 30.11.2023 auf 1.334.260,550 lbs gegenüber 1.656.928,108 lbs 2022 -19,47%. Der Carry in wurde mit 800,3 m. lbs berechnet. Gegenüber 2022 mit 836,8 m lbs. minus 4,36. Die guten Verladungen in den ersten Monaten der Saison 2023 sollten größtenteils aus dem Carry in gespeist worden sein. Deshalb dürfte der Übertrag in die Saison 2024 kleiner ausfallen. Zusammen mit der kleineren Ernteeinschätzung für 2023 sieht der Ursprung seine Position heute gelassener als noch im vergangen Sommer.

Situation

Erhebliche Mindererträge zum Vorjahr, sehr hoher Insektendruck mit entsprechenden Herausforderungen beim Verkauf und der Verarbeitung, eine sehr späte Ernte, gestiegene Kosten lassen sich nicht von der Hand weisen. Aktionen im LEH mit teilweise deutlich reduzierten Verkaufspreisen sollten den Konsum beflügeln. Allerdings kann der Mensch aber auch nur “einmal Essen”. Steigende Lebenshaltungskosten, Einschneidende Rücknahme von Subventionen insbesondere in Deutschland verleiden aber sicher der den meisten Verbrauchern den Ausblick in die Zukunft. Man sollten abwarten wie es sich am Ende tatsächlich entwickelt. Die Wirtschaftprognosen der Experten send da eher vorsichtig. Alle beteiligten werden sicher vorsichtiger Agieren. Das Zinsniveau erschwert zudem die Vorratshaltung.