Am 22. April 2024 war die Gesamtmenge des Zollkontingents (86.223to) erschöpft. 2023 war diese Menge bereits per 12.4.2023 eingeführt worden, berichtet Palm Nuts & More.
Seit dem Marktbericht aus Februar 2024 wurde neben den monatlichen Verschiffungsmengen inzwischen die Schätzung eines großen Exporteurs, dem Bericht der CASS und LandIQ zu den bearing acres und auch die subjektive Schätzung zur Mandelernte 2024 gesehen. Die private Schätzung lag bei 2,97 Mrd lbs. auf 1,36 Mio. Acre. Die subjektive Schätzung am 10. Mai 2024 ergab 3,0 Mrd lbs.
Land IQ berechnete mit Satellitenunterstützung und unter Verwendung verschiedener Anpassungsmodelle 1.373.740 bearing acres und nimmt an das 70.728 acres inzwischen gerodet. CASS verwendete in der letzten Betrachtung für 2023 noch 1.380.000 acres.
Seit langer Zeit sehen wir tatsächlich zum ersten Mal einen Rückgang, eher eine Stagnation, der Anbauflächen. In der Betrachtung des Exporteurs sowohl als auch bei LandIQ wurden Bedenken hinsichtlich der verschiedenen Unbekannten geäußert. Insbesondere wird es vom Sommerwetter abhängen. Ebenfalls ist es mehr als schwierig unter den wirtschaftlichen Zwängen zu sagen, wie viele Flächen nicht mehr bearbeitet, bewässert oder noch entfernt werden. Die Farmer Preise sind definitiv nicht auskömmlich. Allerdings haben sich anscheinend auch einige Investoren komplett verspekuliert und kommen mit den geplanten „Returns“ nicht in die Gewinnzone. Teilweise auch weil die Flächen aufgrund hoher Wasserkosten und geringerer Effizienz nicht die erhofften Erträge bringen. Man darf jedoch nicht vergessen das gut 90 % des Anbaus immer noch in den Händen von Familien liegen die vermutlich mit geringeren Operationskosten und einem größerem Arbeitseinsatz noch überleben können.
Auf dem vom 8. bis 10. Mai stattgefundenen INC Kongress drehten sich viele Gespräche auch um die Wasserthematik. Der Staat Kalifornien reglementiert den Wasserverbrauch notgedrungen erheblich. Das bedeute auch das einige Regionen gezwungen sind den Anbau von Baumfrüchten einzustellen da es schlicht in Zukunft nahezu kein garantiertes Wasser geben wird.
Spanien schätzt die Ernte 2024 aktuell bei 130.000 t. 2023 lag die Ernte bei 100.000 t und 2022 bei 75.000 t. Australien rechnet mit 160.000 t, nach enttäuschenden 103.000 t 2023 und 141.000 t in 2022.
Die Verladungen aus Kalifornien liegen per März 2024 mit plus 2,25 % trotz der allgemeinen Zurückhaltung, Covid-Nachwirkungen, Inflation und der gegenüber 2022 kleineren Ernte gut im Rahmen. Mit dem April Position Report gab es einen deutlichen Anstieg der Verladungen. Diese betragen insgesamt 2.080,325 Mio lbs gegenüber 1.995,668 Mio Lbs, also plus 4,24 %.
Auch der Domestic Markt scheint wieder mehr Interesse zu zeigen und einige Export Destinationen haben gut zugelegt.
Bis 30 April 2024 wurden weitere 2.439,215 Mio Lbs receipts gemeldet. Vermutlich dürfte sich die Ernte 2023 bei ca. 2.440 Mio Lbs einpendeln. Im Vergleich zu 2022 und die durch das heiße Klima beeinflusste frühe Ernte erscheint die Ernte 2023 relativ spät. Andererseits dürfte die verfügbare Menge wegen der verhältnismäßig hohen serious damages geringer sein. Diese „Korrektur“ wird mit dem Juli und damit dem Ende des Erntejahres vorgenommen.
Auf dem INC ging man nun davon aus, das der Carry over (Übertrag aus 2022) bei etwa 500 Mio lbs liegen dürfte. Das ist eine Entspannung für den Urspung. Es bedeutet aber dennoch, das der Mandelabsatz weiter angekurbelt werden muss, geht man davon aus das die Ernte 2024 3 Mrd Pounds betragen soll.
Mit einigen Ausschlägen, insbesondere durch Interesse für Mandeln mit Schale, verlief das Preisniveau eher wenig spannend. Ernte 2023 und 2024 Material ist quasi gleich auf. Es dürfte einiges an groß fallender Ware der Ernte 2023, vorrangig der Sorten Carmel/Carmel Type, teilweise mit hohen Doubles oder auch kleineren Nonpareils verfügbar sein. Aus Ernte 2024 wird es vermutlich wieder eine eher normale Verteilung der Größen geben und man rechnet mit Durchschnittsgrößen bei 27/30 Kernen/Unze. Natürlich ist es noch zu früh definitive Rückschlüsse ziehen zu können.
Australien hat sich mit den Verkaufsaktivitäten in die Asiatischen Märkte orientiert. Das allerdings könnte die Planung Kaliforniens stören, denn man verspricht sich noch Nachfrage für Mandeln mit Schale aus diesen Märkten. Insbesondere China genieße den Vorteil eines geringeren Zollaufschlages für Australische Ware während die USA noch unter den Strafzöllen leiden. Da das Verhältnis zwischen China und USA sich offenbar nicht entspane, sei die Gefahr weiter latent das es weitere Maßnahmen geben könnte.
Europa orientiere sich teilweise bereits in Richtung Spanien, denn dort wächst ebenfalls eine sehr große Ernte heran, die zu dem darunter leide das aufgrund von Spezifikations-Zwängen nicht jeder Abnehmer diesen Ursprung spontan einsetzen kann. Für zusätzlichen kurzfristigen Bedarf aber sich eine interessante Alternative zu konkurrenzfähigen Preisen.
Der kaum vorhandene Preisunterschied zwischen 2023 und 2024er Ernte wird vermutlich nicht so bestehen bleiben. Dies wird sehr stark davon abhängen wo und wann der Bedarf einsetzt.
Es sei anzunehmen, das sich das Niveau, insbesondere für neue Ernte anziehen dürfte, insbesondere durch die guten April Verschiffungen und da es mehr Kaufinteresse dafür gibt.
Quelle: Almond Board of California