Nach dem erfolgreichen Start der ersten drei Öko-Modellregionen Anfang 2020 in den Landkreisen Holzminden, Goslar und Uelzen darf nun auch die Stadt Hannover über drei Jahre ihre Ideen zur Stärkung des regionalen Ökolandbaus mit ihren Partnern in der Verarbeitung und beim Handel in die Tat umsetzen, wie das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mitteilt.
Die Öko-Modellregionen werden jeweils mit bis zu 60.000 Euro pro Jahr vom Land unterstützt.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Wir möchten den Ökolandbau in Niedersachsen weiter voranbringen und besonders die regionalen Strukturen stärken. Viele Verbraucher setzen auf Bio-Produkte, müssen jedoch oft auf Lebensmittel zurückgreifen, die nicht aus der Region stammen. Das möchten wir ändern!“
Die Öko-Modellregion Hannover orientiert sich am Slogan „Urbanität als Chance“. Trotz des Vorteils der Lage im Speckgürtel der Großstadt ist der Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen im Umland von Hannover nicht überdurchschnittlich: „In der Region Hannover liegt der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen nur bei 5,2 %, was knapp über dem niedersächsischen Durchschnitt von 4,7 % liegt. Daraus wird deutlich, dass das Potenzial der Nähe zur Großstadt Hannover für den Absatz von Ökoprodukten nicht ausgeschöpft ist. Ökologisch wirtschaftende Betriebe können folglich vom Grundsatz her gute Vermarktungsbedingungen vorfinden“, sagte die Projektmanagerin der ÖMR Hannover Nina Joseph. Die Öko-Modellregion hat den Schwerpunkt innerhalb der Landeshauptstadt und orientiert sich insgesamt an einem Radius von rund 100 km. Künftig werden ökologisch wirtschaftende Betriebe auf stadteigenen Flächen bei der Neuvergabe von Pachtverträgen bevorzugt, sodass der ökologisch bewirtschaftete Flächenanteil erhöht wird. Außerdem möchten die Projektträger die regionale Vermarktung stärken. Ein dritter Pfeiler ist eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema Ernährung und landwirtschaftliche Produktion.