Das Bundesland gilt mit aktuell 2.000 ha Produktionsfläche und rund 70 % der Erzeugung als Zentrum des deutschen Heidelbeeranbaus. Trotz der guten Ausgangslage und einer stabilen Ernte in diesem Sommer blicken die Erzeuger mit einiger Sorge auf den Markt.
„Die Importe der Früchte haben so stark zugenommen, dass wir gar nicht wissen, ob wir künftig noch konkurrenzfähig produzieren können“, erklärte Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen gegenüber dem Landvolk-Pressedienst LPD.
Waren es 2007 noch 18.000 t Heidelbeeren, die nach Deutschland eingeführt worden sind, so stieg diese Zahl bis 2019 auf 57.000 t. Nach Angaben von Fred Eickhorst ist eine Erhöhung dieses Werts im laufenden Jahr auf insgesamt 60.000 t bis 70. 000 t möglich. Die Ware kommt überwiegend aus Peru, den Niederlanden, Marokko und Chile. Darin sieht Eickhorst einen Widerspruch zu dem Ansatz, frische Früchte in guter Qualität aus regionalem Anbau anzubieten. „Der Verbraucher entscheidet im Laden doch nach dem Preis.“
Aufgrund der Konkurrenz aus dem Ausland sei auch der Preis in diesem Jahr um 15 % eingebrochen. „Das liegt aber nicht an der Erntemenge und auch nicht an den Problemen, die durch die Corona-Krise entstanden sind, sondern einzig und allein an den massiven Importen, die den Heidelbeermarkt überschwemmen“, bekräftigt Eickhorst. Die Ernte der Sorten überschneidet sich aktuell wegen der Witterungsverhältnisse und der verschiedenen Anbaumethoden und wird noch bis September andauern. 2007 betrug der Anteil an der Eigenversorgung mit Heidelbeeren noch 80 %, 2019 waren es nur noch 20 %.