Immer mehr Milchviehhalter, Acker- und Obstbauern entscheiden sich für Nüsse - vor allem Wal- und Haselnüsse - als Nebenerwerb in ihren Betrieben. Der Anbau nimmt zu und war für den niederländischen Nussverband Anlass, am 16. August zum zweiten Mal einen Haselnusstag zu organisieren, berichtet die Nederlandse Fruittelers Organisatie (NFO).
Der Tag fand auf dem Betrieb von Gaston Michielsens in Rilland statt, der auf 28,5 ha Haselnüsse angepflanzt hat und damit der größte Nussanbaubetrieb in den Niederlanden sei. Der Acker- und Birnenbauer plane, seinen Betrieb in Zukunft vollständig auf den Anbau von Nüssen und Birnen umzustellen. Zuvor hatte er zusammen mit einer Gruppe von Unternehmern sechs Windräder bauen lassen und 26 ha seines Landes an eine Partei verpachtet, die darauf Solarzellen anbrachte. Dies gibt ihm die finanzielle Möglichkeit, seinen Betrieb vollständig auf den Nussanbau umzustellen. Ziel sei es, irgendwann auch die restlichen 26 ha Ackerland mit Nüssen zu bepflanzen. Der Grund für Michielsens, so große Schritte zu unternehmen, sei, dass der Nusskonsum steige und derzeit fast alle Nüsse importiert werden.
Seit 2016 sind Nüsse im ‘Schijf van Vijf’ enthalten. Das Ernährungszentrum empfiehlt 25 g Nüsse pro Tag. Umgerechnet auf den Anbau von Nüssen bedeute das 25.000 ha bis 30.000 ha Nussbäume. Nüsse reagieren zudem weniger empfindlich auf extreme Trockenheit, Nässe oder Hagel, obwohl die Bäume für ein optimales Wachstum eine unterirdische Tropfbewässerung haben. Die Nussbäume kommen nach vier bis fünf Jahren in die Produktion.
Neben Acker- und Obstbauern haben in den vergangenen Jahren auch viele Milchviehhalter Nüsse gepflanzt. Auf diesen Betrieben haben die Nussbäume einen doppelten Zweck. In den ersten Jahren kann unter den Bäumen noch Gras geerntet werden, und mit der Zeit spenden die Bäume neben dem Ertrag an Nüssen auch Schatten für die Kühe. Seit 2015 ist der Nussanbau in den Niederlanden von 60 ha auf 160 ha im Jahr 2024 gestiegen. Die Zahl der Betriebe, die Nüsse anbauen, ist ebenfalls von 60 auf 160 gestiegen.
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