Das niederländische Landwirtschaftsministerium will ab dem laufenden Jahr verstärkt Bio-Lebensmittel bewerben. Wie aus der Korrespondenz von Ressortchef Piet Adema mit der Zweiten Kammer des Parlaments hervorgeht, wird die verbrauchergerichtete Kampagne auf mehrere Jahre ausgelegt sein.
Sie soll dazu beitragen, den Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche bis 2030 auf 15 % auszuweiten. Im vergangenen Jahr belief sich dieser Anteil erst auf 4,5 % - in Deutschland sind es dagegen 11,8 %. Um das Anbauziel zu erreichen, sind laut Adema im Haushalt für die Marktentwicklung für die Jahre 2025 bis 2029 zusätzlich insgesamt 50 Mio Euro eingeplant worden. Im Fokus der Werbekampagne werden dem Minister zufolge die Erkennbarkeit des EU-Biosiegels und der Wert von Bioprodukten stehen. Als Grundlage diene eine Studie, die das Amsterdamer Marktforschungsunternehmen Motivaction mit Blick auf die Kaufmotive der Verbraucher durchgeführt habe. Demnach sei das EU-Biosiegel für viele Produktkategorien in den Niederlanden als Top-Siegel einzustufen.
Zudem will Adema dieses Jahr mit dem Lebensmitteleinzelhandel, der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie Vereinbarungen zur Steigerung des Bioabsatzes im Rahmen einer „Bio-Allianz“ treffen. Beispielsweise belaufe sich der Ökoumsatz in der Gastronomie zurzeit nur auf 1 % des Gesamtumsatzes. Um hier voranzukommen, werde die Entwicklung eines staatlichen Siegels für Bioprodukte im Hotel- und Gaststättengewerbe geprüft, erklärte der Minister. Er verwies außerdem darauf, dass zur Absatzförderung von niederländischen Bioprodukten in benachbarten EU-Ländern und Drittstaaten bereits zwei Marktstudien finanziert worden seien. Darüber hinaus habe sein Haus eine Handelsmission nach Deutschland sowie die Teilnahme niederländischer Unternehmen an der Biofach und an der Nordic Organic Food Fair in Schweden unterstützt. AgE