Mit Erleichterung wurde der Wahlsieg des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte und die Absage an rechtspopulistische Positionen nicht nur in der EU, sondern auch im Heimatland selbst aufgenommen. Dort sitzen die Spitzen aller Parteien zur Stunde zusammen, um erste Sondierungen für die Kabinettsbildung vorzunehmen.
Fest steht bereits jetzt, dass es für Rutte nicht einfach werden wird, bei den Verhandlungen schnell an ein Ziel zu gelangen. Es werden für die kommenden Wochen lange, zähe Gespräche erwartet. Auch für den niederländischen Agrarsektor, nicht zuletzt für die Obst- und Gemüsebranche, stehen möglicherweise wichtige Weichenstellungen bevor. Stimmen aus dem O+G-Sektor unseres Nachbarlandes begrüßten den Wahlausgang gegenüber dem Fruchthandel Magazin mehrheitlich. Doch auch für sie kommt es darauf an, dass nun rasch die Konturen der zukünftigen Wirtschaftspolitik Den Haags erkennbar werden. Für den niederländischen Fruchthandel ebenfalls wichtig: Die diplomatischen Spannungen zwischen der Türkei und den Niederlanden werden sich vermutlich nicht auf den Handel zwischen den beiden Ländern auswirken. Der türkische Minister für Europäische Angelegenheiten, Celik, hatte bereits am Tag der Wahlen gegenüber Reuters gesagt, dass von türkischer Seite keine Sanktionen geplant seien. Ohnehin würden für die Türkei hierdurch wesentlich größere Probleme entstehen als für die Niederlande. Die Türkei exportierte nämlich im Jahr 2016 den zehnfachen Wert an Obst- und Gemüseprodukten in die Niederlande als umgekehrt diese.