Phytophthora infestans hat bereits die Kartoffelanbauflächen befallen, insbesondere im Südosten der Niederlande. Auch aus anderen Landesteilen, wie Flevoland und Nordholland, gibt es besorgniserregende Anzeichen, teilt boakkerbouw mit.
Die Phytophthora-Taskforce rufe dringend zum Handeln auf. Darüber hinaus sei eine intensive Überwachung im Bestand erforderlich, und bei Spritzungen sollten die Mittel immer kombiniert und abgewechselt werden. Befallsherde können dem NAK gemeldet werden, um die Durchsetzung im Interesse des Sektors einzuleiten.
Aufgrund der feuchten und warmen Witterung wachse die Pflanze derzeit schnell. Das mache die Pflanzen anfällig und sorge dafür, dass vorbeugende Spritzmittel schnell ihre Wirkung verlieren. Für viele Ackerbauern sei es derzeit eine Spitzenzeit, die durch eine späte Saison verursacht wird. So müssen bspw. noch viele Flächen bepflanzt werden. Es gibt aber auch Parzellen, auf denen die noch nicht geernteten Pflanzen der vergangenen Saison bereits in Hülle und Fülle ausgetrieben haben. Alles in allem seien die Bedingungen für neue Phytophthora-Ausbrüche sehr früh in der Saison ideal. Alle Landwirte müssen dringend handeln.
Einige Kartoffelerzeuger unterschätzen die Dringlichkeit, die Phytophthora-Bekämpfung in dieser Saison besonders sorgfältig durchzuführen. Aufgrund des raschen Wachstums der Kulturen geraten sie mit den Spritzungen in Verzug. Das Scouting sei unzureichend und die Bekämpfung von Durchwuchs zu oft mangelhaft. Außerdem halten sich die Landwirte nicht strikt an die Maxime, dass Spritzungen immer mit Wirkstoffkombinationen durchgeführt werden sollten, die sich in aufeinanderfolgenden Spritzungen abwechseln. Um zu lernen, wie man mit dieser neuen Methode arbeitet, wurde gemeinsam mit der Wageningen University & Research (WUR), CropLife NL und FRAG NL ein Farbschema entwickelt. Die Taskforce empfiehlt auch die Verwendung eines Entscheidungshilfesystems (BOS). Ein solches BOS hilft dabei, die richtige Häufigkeit und den richtigen Zeitpunkt der Spritzungen zu bestimmen und ist ein wichtiger Baustein des ICM-Ansatzes zur Phytophthora-Bekämpfung.
Die Task Force betone, dass dies eine entscheidende Phase in der Bekämpfung von Phytophthora für die Vegetationsperiode 2024 sei. Die jüngsten Anzeichen deuten darauf hin, dass eine Wiederholung eines dramatischen Phytophthora-Jahres bevorsteht. Es sei wichtig, sich gegenseitig für rechtzeitiges Handeln zur Rechenschaft zu ziehen oder (anonym) an die Hotline des NAK zu melden, die die Einhaltung der Anbauvorschriften überwacht. Einzelne Nachlässigkeiten können für den gesamten Sektor von Nachteil sein.