Der Markt für Ökoprodukte in den Niederlanden dürfte in den kommenden zehn Jahren boomen und damit seinen Nischencharakter verlieren. Davon geht zumindest der Direktor des niederländischen Öko-Dachverbandes Bionext, Michaël Wilde, aus. Wie er erklärte, will die EU-Kommission im Rahmen ihres Green Deal in den kommenden Jahren „Hunderte Milliarden Euro“ einsetzen, um das Klima zu schützen.
Dabei werde auch auf Fördermaßnahmen für den ökologischen Landbau gesetzt, so dass das Angebot von Bioprodukten ausgeweitet werde. Unterdessen verringert sich laut Wilde der Preisaufschlag für Ökoerzeugnisse gegenüber konventionellen Produkten, was vor allem für Saisonware gilt. Damit sinke die Hemmschwelle der preissensiblen Verbraucher, Bioprodukte zu kaufen. Zudem entschieden sich immer mehr Menschen dafür, weniger Fleisch zu essen. Deshalb dürfte die Nachfrage nach „gutem“ Fleisch und damit nach Biofleisch steigen, weil es tierfreundlich erzeugt werde. Kommuniziert werde dies gegenüber den Verbrauchern auf der Verpackung mit dem Label „Beter Leven“ („Besser Leben“), das die Bioware mit drei von drei möglichen Sternen auszeichne. Als weiteres Argument für einen Bioboom führt Wilde das zunehmende Angebot entsprechender Erzeugnisse in Restaurants, Kinderbetreuungen, Krankenhäusern und Pflegeheimen an. Damit reagierten die Unternehmen auf das steigende Interesse der Verbraucher an Produktionsmethoden, die zu einer „besseren Welt“ beitrügen. Zudem vermarkteten die Lebensmittelhersteller immer öfter auch Biovarianten ihrer Produkte aus konventioneller Erzeugung, so dass sich die Gelegenheiten für entsprechende Kaufentscheidungen der Konsumenten vermehrten. In dieselbe Richtung wirke die steigende Zahl von biologischen Produktinnovationen, wobei die Entwickler auch Lifestyletrends wie die vegane und kohlenhydratarme Ernährung aufgriffen. AgE