Digitale Angriffe stellen ein wachsendes Risiko für nautische und logistische Prozesse in niederländischen Seehäfen dar. Um Cyberbedrohungen zu begegnen, haben die Branchenorganisation Seehäfen, das Ministerium für Infrastruktur & Wasserwirtschaft und das Nationaal Coördinator Terrorismebestrijding en Veiligheid/Nationale Koordinierungsstelle für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit gemeinsam ein Konzept entwickelt und in der Cyberstrategie für niederländische Seehäfen festgehalten.

Die Stiftung FERM, die bereits für die Häfen von Rotterdam und Moerdijk tätig ist, wird zu einer nationalen Cybersicherheitsplattform für die in der BOZ zusammengeschlossenen niederländischen Seehäfen umgestaltet. Die Zusammenarbeit wurde am 10. Dezember von allen Parteien unterzeichnet, teilt der Hafen Rotterdam mit.

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Image: Max Dijksterhuis

(v.l.) Marijn van Schoote (CISO Port of Rotterdam), Boudewijn Siemons (CEO Hafen Rotterdam), Cas König (CEO Groningen Seaports), Peter van Parys (COO North Sea Port), Paul Dirix (CEO Hafen Moerdijk) und Koen Overtoom (CEO Hafen Amsterdam)

Die digitale Bedrohung für Häfen nimmt täglich zu. Cybervorfälle wirken sich auf die gesamte Lieferkette aus, da die verschiedenen Parteien eng miteinander verbunden sind. Um dem besser entgegenzuwirken, werden die Hafenbetreiber, die Teil der BOZ sind (Groningen Seaports, North Sea Port, Port of Rotterdam, Port of Moerdijk und Port of Amsterdam), mit den Unternehmen in ihren Bereichen zusammenarbeiten, um das Hafenökosystem in digitaler Hinsicht widerstandsfähiger zu machen. Zu diesem Zweck werden die Aktivitäten von FERM erweitert und auf die anderen niederländischen Seehäfen ausgeweitet. FERM wurde im Jahre 2021 gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen im Rotterdamer Hafen zu fördern, das Bewusstsein der Unternehmen für Cyberrisiken zu schärfen und den am besten gesicherten digitalen Hafen der Welt zu schaffen.

Boudewijn Siemons, Vorsitzender der BOZ und CEO der Port of Rotterdam Authority: „Die Cybersicherheit ist entscheidend für die Kontinuität und Sicherheit unserer Häfen. In einer Zeit, in der die digitalen Bedrohungen immer raffinierter werden, müssen wir proaktiv und konzertiert handeln, um unsere Infrastruktur und unsere Abläufe zu schützen. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir die Widerstandsfähigkeit unserer Häfen stärken und uns auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Es ist gut, dass sich die Seehäfen in dieser Frage zusammengetan haben, und wir alle die enorme Bedeutung erkennen. Gemeinsam werden wir auf dem aufbauen, was die FERM in den vergangenen Jahren bereits erreicht hat.“

Gemeinsamer und nationaler Ansatz

In naher Zukunft wird ein Team mit dem Aufbau der nationalen FERM-Organisation beginnen. Evelien Bras, derzeitige Direktorin von FERM, wird den Staffelstab mit Wirkung vom 1. Januar 2025 an Marijn van Schoote, momentan CISO (Chief information security officer) der Port of Rotterdam Authority, übergeben. Neben seiner Tätigkeit als Direktor der Stiftung FERM fungiert er auch als Projektleiter für die landesweite Zusammenarbeit zwischen den Seehäfen in Sachen Cybersicherheit. Diese Organisation wird bei der Koordinierung der Cyberresilienz niederländischer Seehäfen eine zentrale Rolle spielen, indem sie Informationen über Bedrohungen austauscht, Erkenntnisse weitergibt und die erforderlichen Schulungen für Unternehmen im Hafengebiet anbietet.

Evelien Bras: „Ich blicke mit großem Stolz und Freude auf die vergangenen Jahre zurück, vor allem wenn ich an das großartige Engagement seitens der Unternehmen und Teammitglieder denke. Wir haben kontinuierlich gemeinsam gelernt und dadurch viel erreicht. Mit dem verstärkten Auftreten von Bedrohungen durch staatliche Akteure ergab sich für FERM die Notwendigkeit, einen bedeutenden Schritt zu machen, den man mit organischem Wachstum nicht erreichen kann. Ich bin stolz darauf, dass dieser Schritt nun vollzogen wird und damit der Wert von FERM aufrechterhalten bleibt und sie zu einer landesweiten Plattform mit einem eigenen Profil für jedes Hafengebiet ausgebaut wird.”