In Deutschland ist erstmals das Virus „cucurbit aphid-borne yellows“ (CABYV) nachgewiesen worden. Wie das Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) berichtete, konnten Wissenschaftler den Befall von zahlreichen Gurkenpflanzen mit einer unbekannten Krankheit, die im vergangenen Sommer in Bayern beobachtet worden war, jetzt zweifelsfrei auf eine Infektion mit dem CABYV zurückführen.
Der Erreger wurde laut DSMZ 1988 in Frankreich entdeckt und infiziert Kürbisgewächse wie Gurken und Kürbisse. Die Infektion führe unter anderem zu Chlorophyllmangel und Blattverdickung und gehe mit teils massiven Ernteeinbußen einher. Das Virus werde von Blattläusen übertragen und sei im Mittelmeerraum verbreitet. Dem Leibniz-Institut zufolge gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sich CABYV auch in Mitteleuropa etablieren wird. In der Zwischenzeit sei der Nachweis auch in der Slowakei und in Polen erfolgt. „Da die Blattläuse, die das Virus übertragen, sowie verschiedene Unkräuter, die als Überwinterungswirte fungieren, bei uns heimisch sind, ist davon auszugehen, dass das Virus auch im nächsten Jahr die Bestände der Kürbisgewächse in Deutschland und weiteren Ländern im nördlichen Europa bedrohen wird“, erklärte Dr. Wulf Menzel vom DSMZ. Für den Anbau im Gewächshaus empfiehlt der Wissenschaftler daher Präventionsmaßnahmen, um beispielsweise den Befall mit Blattläusen zu verhindern. AgE