Die spanische EU-Ratspräsidentschaft drückt beim Thema neue Züchtungstechniken (NGT) aufs Tempo. Wie Landwirtschaftsminister Luis Planas am 5. September bei der Abschlusspressekonferenz zum informellen Agrarratstreffen in Cordóba erklärte, ist es sein Ziel, bis zum Jahresende eine gemeinsame Position der Mitgliedstaaten zu dieser Thematik zu Stande zu bringen.
Bekanntlich präsentierte die EU-Kommission Anfang Juli zur Reform des Gentechnikrechts ihren lang erwarteten Vorschlag. Dieser sieht eine deutliche Deregulierung für die meisten neuen Züchtungstechniken vor, darunter Verfahren wie die Gen-Schere CRISPR/Cas. Damit kam die Brüsseler Behörde der Forderung vor allem aus der Wissenschaft nach, die alten, überholten Gentechnik-Vorschriften zu ändern. Planas begrüßte, dass dem Kommissionsvorschlag zufolge die Ökolandwirtschaft frei von den neuen Züchtungstechniken bleiben solle. Details hierzu müssen nach Aussage des Spaniers allerdings noch geklärt werden. Wichtig sei außerdem, einen „guten Umgang“ bei der Nutzung von Patenten im Zusammenhang mit der sogenannten neuen Gentechnik auf europäischer Ebene zu finden. Auch Agrarkommissar Janusz Wojciechowski betonte, dass aus den neuen Züchtungstechniken unter Umständen resultierende Patente keine zusätzlichen Kosten für die Landwirte nach sich ziehen dürften. Die Kommission wolle zunächst prüfen, ob Handlungsbedarf bestehe. Ein detaillierter Bericht zu dieser Problematik soll laut dem Polen bis spätestens 2026 erstellt werden. Überdies äußerte auch Wojciechowski die Einschätzung, dass die Gentechnikfreiheit des Ökolandbaus gewahrt bleiben werde. AgE