Italien meets Afrika: Auf der diesjährigen Macfrut in Rimini zeigten zahlreiche afrikanische Länder Präsenz. Mit dabei waren auch die Demokratische Republik Kongo sowie Namibia, die aufzeigten, welches Potenzial die Landwirtschaft für Investitionen aus europäischen Ländern bieten könnte und welche Kulturen bereits von Interesse sind.
Direkt am ersten Tag der Messe wurde das landwirtschaftliche Transformationsprogramm (ATP) der Demokratischen Republik Kongo vorgestellt. Philippe Ngwala Malemba, nationaler Koordinator des Fonds Social, der den Plan umsetzt, sowie der Agrarwissenschaftler Alphonse Roger Ntoto erläuterten die Einzelheiten des Programms. Die Demokratische Republik Kongo verfüge über ein sehr großes Potenzial und will europäischen Unternehmen, die in dem afrikanischen Staat investieren möchten, Partnerschaftsmöglichkeiten eröffnen, gaben die beiden bekannt. Das Programm für landwirtschaftliche Transformation (ATP), ein Investitionsansatz zur Steigerung der Produktivität der Landwirte, geht auf den Nationalen Pakt für Ernährung und Landwirtschaft in der Demokratischen Republik Kongo zurück und fällt unter die Initiative des Präsidenten, die “Revenge of the soil over the subsoil” als neues Paradigma für die Widerstandsfähigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bezeichnet.
Das Programm ziele darauf ab, die Produktivität der Landwirte durch einen gesicherten Zugang zu Produktionsfaktoren und wichtigen landwirtschaftlichen Dienstleistungen zu steigern und die Anbindung der Produktionsgebiete an agroindustrielle Verarbeitungszentren und Märkte zu gewährleisten, so Malemba und Ntoto. So komme die Entwicklung des internationalen Maniokmarktes z.B. den großen Viehzuchtbetrieben zugute; auch könne Weizen durch Maniok ersetzt werden, etwa beim Backen, was eine Antwort auf die Ukraine-Russland-Krise sein könnte, so einige Überlegungen. Auch wolle man Investitionen und Handel durch eine Neuorganisation der Sektoren und der Aufsichtsbehörden optimieren. Die Regierung habe sich zum Ziel gesetzt, den Import-Wert innerhalb von fünf Jahren um 60 % zu senken, was schätzungsweise 6,5 Mrd. USD jährlich entspricht.
Namibia: Steigende Produktion und Nachfrage
Ebenfalls in Italien präsent war Namibia, deren Vertreter Investitionsmöglichkeiten für hochwertiges Obst und Gemüse in dem afrikanischen Staat aufgezeigt haben. Dazu stellte Tina Andima, Beauftragte für Investitions- und Exportförderung, das NIPDB-Programm − Namibia Investment Promotion and Development Board - vor, das eine Schlüsselrolle bei der Erleichterung von Investitionen im Land spielen soll, indem es Informationen, Unterstützung und Anreize für in- und ausländische Investoren bietet, die Chancen im Agrarsektor und anderen Schlüsselsektoren der namibischen Wirtschaft nutzen möchten. Um die Entwicklung dieser Sektoren zu unterstützen, habe sich eine Institution wie das Namibian Agronomic Board (NAB) als grundlegend erwiesen, so Andima. Namibia sei ein Land mit extrem hohem Potenzial, das mit seiner wachsenden Wirtschaft und seinen reichhaltigen natürlichen Ressourcen ein günstiges Umfeld für Investitionen in verschiedenen Sektoren biete. “Das NAB hat sich verpflichtet, Vorschriften und technische Unterstützung bereitzustellen, um die Produktivität und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in Namibia zu fördern. Unser Ziel ist es, ein günstiges Umfeld für Investitionen in diesem Sektor zu schaffen”, erklärte dazu Fidelis Mwazi, CEO der Behörde. Darüber hinaus erläuterte Richwell Lukonga, CEO der Namibia Industrial Development Agency (NIDA), das industrielle Entwicklungsprogramm der NIDA in Namibia. Hauptziel des Programmes sei es, Investoren, die an der Entwicklung von industriellen Projekten interessiert seien, Anreize und Unterstützung zu bieten. Dazu gehörten auch solche, die mit der Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten zusammenhängen, führte Lukonga aus. In den letzten Jahren sind die Produktion und die Nachfrage nach einigen Produkten wie Tafeltrauben, Datteln, Blaubeeren und Kartoffeln erheblich gestiegen, auch dank des Projekts “Orange River Irrigation” von Dr. Jeremy Muadinohamba, dem Gründer von Muadifam Enterprises, spezifizierte er.