Foto: Daniel Ernst/AdobeStock

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In den vergangenen Monaten sind die Preise für alle Betriebsmittel gestiegen, angefangen bei Energie über Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und Baupreise bis hin zu Maschinen und Ersatzteilen. Die Kosten für die Pacht eines Hektars Land haben sich laut der Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) nicht nur erhöht, 'Kartoffelland' sei manchmal unmöglich zu finden. Die jüngste Verschärfung der Pachtbedingungen in Flandern könnte sich auf die Entwicklung in den Nachbarländern Wallonien und Frankreich auswirken.

Die Preise für die Lieferung ab Feld seien in der Regel um 2,5 Euro/100 kg bis 4 Euro/100 kg höher, je nach Land, Verarbeiter und/oder Sorte. Einige würden die viel höheren Produktionskosten der Landwirte abdecken, andere nicht. Da manche Landwirte sich geweigert hätten, die neuen Verträge zu unterzeichnen, hätten Verarbeiter ihre Preistabellen geändert, um mehr Landwirte zur Unterzeichnung zu bewegen. Die NEPG empfiehlt den Erzeugern dringend, eine genaue Analyse der Produktionskosten durchzuführen, bevor sie einen Vertrag unterschreiben. Die durchschnittlichen Produktionskosten geben einen Anhaltspunkt, aber für eine Entscheidung sind individuelle Berechnungen erforderlich. Die Vertragsbedingungen seien wichtiger als die Preistabellen, aber diese würden in der Regel fehlen oder seien unvollständig. Die größten Mängel in den Vertragsbedingungen seien, dass 'höhere Gewalt', Lasten- und Risikoverteilung (Folgen des Klimawandels, Verlust von noch mehr Pflanzenschutzmitteln) zwischen Erzeugern und Verarbeitern und nachhaltige Entwicklung in der gesamten Kartoffelkette in der Regel nicht erwähnt würden. „Mit den (kommenden) neuen EU-Verordnungen zur Ökologisierung der Landwirtschaft (GAP-Reform) kommen eine ganze Reihe neuer Herausforderungen auf uns zu, und die Kartoffelerzeuger sind der Meinung, dass auch die Abnehmer und die Gesellschaft als Ganzes ihre Verantwortung übernehmen sollten. Neben den Erzeugern muss auch der Rest der Kartoffelwertschöpfungskette seine Verantwortung übernehmen, wenn sie einen stetigen und ausreichend großen Strom von Kartoffeln haben wollen“, so NEPG.