„Eigenständig zu leben und sich bis ins hohe Alter gut versorgen zu können, bedeutet Lebensqualität, denn Essen steht nicht nur für reine Nahrungsaufnahme, sondern auch für Gemeinschaft und Kultur. Offene Mittagstische im Stadtteil oder in der Gemeinde können hier einen wichtigen Beitrag leisten“, sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL.
Das Projekt ‚Verbesserung der Qualität von Mittagstischangeboten für Seniorinnen und Senioren im Quartier‘ wurde in Kooperation von Bayern und Baden-Württemberg durchgeführt. Ziel des Projektes war, die Verpflegungsangebote für zu Hause lebende Seniorinnen und Senioren auszuweiten und zu verbessern. Eine gesundheitsfördernde und vielseitige Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Interessierte Einrichtungen erhielten Informationen, Beratung und Hilfestellungen, um mehr Essensgäste an einen Tisch zu bringen. „Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Denn zum Essen zusammenkommen bedeutet mehr als nur Sattwerden – es bedeutet auch soziale Teilhabe und es schützt vor Vereinsamung. Offene Mittagstische, zu denen alleinlebende Senioren kommen können, sichern eine gesunde Ernährung und ermöglichen ein längeres Leben in den eigenen vier Wänden. Ich freue mich, dass das gemeinsame Projekt von Bayern und Baden-Württemberg hierfür bundesweit übertragbare Empfehlungen liefert - ganz im Sinne des Projekts: gemeinsam ist besser als einsam“, so die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
„In Baden-Württemberg konnte nachweislich die Qualität des Angebotes in fünf Projekteinrichtungen verbessert werden. Inhalte der Beratung im Projekt waren die Orientierung der Speiseplanung an dem DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung mit ‚Essen auf Rädern' und in Senioreneinrichtungen sowie ein erhöhter Einsatz von bio-regionalen Lebensmitteln“, sagte Minister Hauk. Ein weiteres Anliegen sei die Entwicklung von Ernährungsbildungsangeboten, die gleichzeitig die soziale Komponente des Mittagstisches stärken können. Auch in Bayern haben sieben Projekteinrichtungen Konzepte entwickelt, die heimeigene Küche für die Senioren zu öffnen, die allein zu Hause leben. „Die neu entstandenen Konzepte setzen unsere Bayerischen Leitlinien für Seniorenverpflegung hervorragend um: Gesundheit, Nachhaltigkeit und Wertschätzung“, so Ministerin Kaniber.
Studien zeigen, dass sich vor allem alleinlebende Seniorinnen und Senioren oft unzureichend oder einseitig ernähren. Kommen körperliche Einschränkungen dazu, sind sie weniger mobil und nehmen kaum noch am sozialen Leben teil – Vereinsamung kann die Folge sein. Gleichzeitig sind Verpflegungsangebote vor allem in ländlichen Regionen rar oder erreichen die Seniorinnen und Senioren erst gar nicht.
Zentraler Bestandteil des Projekts war die intensive Zusammenarbeit zwischen Bayern und Baden-Württemberg in den vergangenen drei Jahren. Das Projekt ist die erste Kooperation zwischen dem baden-württembergischen Landeszentrum für Ernährung und dem Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn). Gemeinsam wurden bspw. bundesländerübergreifend Experteninterviews und Veranstaltungen mit verschiedenen Akteuren im Bereich Seniorenernährung durchgeführt sowie der Leitfaden ‚Gute Mittagstische für Seniorinnen und Senioren im Quartier – gemeinsam essen, so nah!‘ erarbeitet.