Sich zu informieren und weiterzubilden, sehen Obstbauern als eine der wichtigsten Aufgaben an, um ihre Höfe in eine gesicherte Zukunft zu führen. Die Messe Fruchtwelt Bodensee 2018 bietet dafür einiges. 2017 bedeutete für fast alle Betriebe in der Region eine wirtschaftliche Katastrophe. Frost hat in einem bisher nie dagewesenen Ausmaß Schäden an den Obstkulturen angerichtet und letztlich die Apfelernte auf ein Drittel dezimiert. Die Verantwortlichen für die Bodensee-Obstbautage, der Marktgemeinschaft Bodenseeobst und der Württembergischen Obstgenossenschaft, haben reagiert und den Schwerpunkt des Rahmenprogramms auf Vorsorgemaßnahmen, wie man sich gegen Frostschäden wappnen kann, gelegt.
Ohne Versicherung würde ein weiteres Mal Frost zum Fiasko und für nicht wenige Betriebe das Aus bedeuten. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk sehe sich daher in der Bredouille, im Fall des Falles weiter mit Katastrophenbeihilfen beizustehen, oder weiter für eine Versicherungslösung auf Bundesebene zu kämpfen. Modelle für eine Mehrgefahrenversicherung stellen Michael Lösche, Vereinigte Hagelversicherung, und Vizepräsident Klaus Mugele vom Landesbauernverband in Baden-Württemberg vor. Einblick in die erfolgreiche Arbeit des Hagelschutzkonsortiums Südtirol gibt deren Direktor, Heinrich Huber.
Die Ursache für die Misere sei dabei längst ausgemacht. Niemand zweifele mehr an den fatalen Folgen des Klimawandels. Dr. Matthias Görgens von der Obstbauversuchsanstalt Jork, der sich schon seit Jahren mit den Einflüssen des Klimawandels beschäftigt, werde im Eröffnungsvortrag dieses zentrale Thema angehen.
Weitere Themenschwerpunkte gelten technischen Fragen zur Frostschutzberegnung und Alternativen dazu von Dr. Ing. Gianni Chiogna, Bozen und Marc Sellwig vom KOB Bavendorf. Über rechtliche Fragen referiert der Leiter des Amtes für Wasser- und Bodenschutz am Landratsamt Bodenseekreis, Klaus Ruff.