Die lateinamerikanischen Fruchtexporteure sollen von einer verbesserten Anbindung an die Weltmärkte profitieren, da eine Reihe großer Investitionsprojekte die Hafeninfrastruktur an der Westküste Südamerikas verbessern wird, so eurofruit.
Das in den Emiraten ansässige Logistikunternehmen DP World tätige erhebliche Investitionen in seine Hafenterminals in Peru und Ecuador, um die Kapazitäten und die betriebliche Effizienz zu verbessern. In den kommenden Monaten wird das Unternehmen das Projekt zur Erweiterung des Bicentenario-Docks im Hafen von Callao in Peru einweihen und mit einem Projekt zur Erweiterung des Docks im Hafen von Posorja in Ecuador beginnen.
Bei dem ersten Projekt handele es sich um ein 400-Mio-US-Dollar-Projekt zur Erweiterung des Docks auf 1.050 m, wodurch es bis zu drei Schiffe gleichzeitig aufnehmen und seine Jahresakapazität auf 2,7 Mio TEU erhöhen kann. Nach Angaben von DP World wird dadurch die Kapazität des Terminals in Callao um 80 % erhöht, wodurch es zu einem der führenden Logistikzentren an der Westküste Südamerikas wird.
Im Rahmen des Projekts werden auch hochmoderne elektrische Anlagen und die erste elektrische Ladestation für Lkw in Lateinamerika installiert, um nachhaltige Logistiklösungen zu fördern. Rund 60 % des peruanischen Containerumschlags laufen über DP World Callao. Darüber hinaus betreibt DP World den Hafen von Paita im Norden Perus.
In Ecuador wird DP World unterdessen seinen Liegeplatz im Hafen von Posorja ausbauen, der kürzlich seine Anbindung an die globalen Märkte verbessert hat, nachdem er in drei wichtige Service-Routen von Maersk aufgenommen wurde. Im Rahmen des 140-Mio-US-Dollar-Projekts wird der Hafen auf 700 m Liegefläche erweitert und mit moderner Hafenausrüstung ausgestattet.
Im November dieses Jahres wird die chinesische Reederei Cosco Shipping ihren neuen 3-Mrd-US-Dollar-Megahafen in Peru eröffnen, der nach Aussage eines Cosco-Managers das “Tor von Südamerika nach Asien” sein soll. Der Hafen von Chancay, 65 km nördlich von Lima gelegen, wird die Transitzeiten zwischen Südamerika und Asien um mehrere Tage verkürzen und nicht nur Peru, sondern Exporteuren in der gesamten Region zugute kommen. Sein natürlicher Tiefwasserhafen und die direkte Anbindung an die Panamericana verschaffen Chancay Zugang zu einer der wirtschaftlich dynamischsten Regionen Perus.
Der Hafen wird einen Tiefgang von 17,8 m (58 Fuß) haben, sodass er die größten Containerschiffe der Welt mit bis zu 24.000 Containern aufnehmen kann. Er wird mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet sein, darunter automatisierte Kräne und fahrerlose Lastwagen.
Die erste Phase des Projekts ist nun zu über 83 % abgeschlossen, und der Hafen soll im November eröffnet werden, wenn Peru Gastgeber des Gipfels der asiatisch-pazifischen Wirtschaftskooperation ist.
Das Projekt geriet Anfang des Jahres in unruhiges Fahrwasser, als die peruanische Hafenbehörde eine Klage einreichte, in der sie Coscos Status als exklusiver Betreiber des Hafens anzweifelte und forderte, dass die Anlage auch anderen Unternehmen zur Verfügung stehen sollte, die Dienstleistungen wie das Be- und Entladen von Schiffscontainern anbieten.
In KW 27 wurde jedoch berichtet, dass Peru seinen Antrag auf Widerruf der Exklusivrechte von Cosco für das Chancay-Projekt im Vorfeld eines Treffens zwischen der peruanischen Präsidentin Dina Boluarte und dem chinesischen Premierminister Xi Jinping in China zurückgezogen hat.