Nach dem starken Anstieg durch die Coronapandemie ist die Nutzung digitaler Kanäle in fast allen europäischen Ländern in diesem Jahr etwas zurückgegangen. 15 von 19 europäischen Ländern verzeichnen nach Lockerung der Coronaeinschränkungen ein Wiedererstarken physischer Kanäle – bspw. beim Einkauf im Supermarkt. Das geht aus dem „Digital Sentiment Survey“, einer repräsentativen Umfrage von McKinsey & Company, hervor. Deutsche Verbraucher bilden demnach eine der wenigen Ausnahmen.
Hier konnten seit vergangenem Jahr knapp 4 Mio neue Nutzer hinzugewonnen werden, die erstmals online einkauften, eine Versicherung abschlossen oder eine Reise buchten. Gegenüber 2021 entspricht das einem Wachstum von 5 Prozentpunkten (PP). Ursächlich für das Wachstum ist vor allem eine stärkere Nutzung digitaler Lösungen in den Branchen Banking (+14 PP auf insgesamt 86 %), Gesundheitswesen (+14 PP auf insgesamt 44 %) und Lebensmittelhandel (+11 PP auf insgesamt 21 %). In Summe ist die Akzeptanz digitaler Interaktion über Apps, Chats oder Webseiten weit mehr als ein pandemischer Trend – Europa hat seit 2019 im Durchschnitt einen Nettozuwachs von 100 Mio Online-Nutzer erlebt.