Die marokkanische Citrusindustrie kämpft darum, ihr Gleichgewicht in Bezug auf die Produktion, die Diversifizierung der für den Export bestimmten Sorten und den Umsatz wiederzufinden, teilt reefertrends mit und beruft sich dabei auf einen Artikel des L’Economiste.

„Der Rückgang des Exportvolumens ist auf das Zusammenspiel mehrerer Faktoren zurückzuführen: Wiederkehrende Dürreperioden, Frostperioden und Temperaturschwankungen haben sich direkt auf die Produktion und die Qualität der Citrusfrüchte ausgewirkt. Nach Angaben von Maroc Citrus stellen die Citrusexporte, die um durchschnittlich 650.000 t pro Jahr schwanken, eine bedeutende Devisenquelle mit einem Gegenwert von fast 3 Mrd Dirhams pro Jahr dar. Doch heute gibt es ein echtes Problem mit den Exportmärkten. „Dies gilt insbesondere für den russischen Markt, der einer der wichtigsten Importeure marokkanischer Citrusfrüchte ist“, heißt es. Russland importiert durchschnittlich 1 Mio t Mandarinen pro Jahr, im Sommer aus Lateinamerika und Südafrika und im Winter aus der Türkei, Ägypten und Marokko. Aufgrund von Sanktionen und politischen Spannungen sind die Lieferungen von marokkanischen Mandarinen, insbesondere der beliebten Sorte Clementine, jedoch fast zum Erliegen gekommen.

Marokko sieht sich auf den internationalen Märkten einem immer schärferen Wettbewerb ausgesetzt, insbesondere durch andere Citrusfrüchte produzierende Länder wie Spanien, die Türkei und Ägypten. Diese Länder haben in produktivere und widerstandsfähigere Sorten sowie in moderne Lager- und Transportinfrastrukturen investiert. „Darüber hinaus sehen sich die marokkanischen Citrusproduzenten mit einem Anstieg der Produktionskosten konfrontiert, der vor allem mit dem Anstieg der Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel (Düngemittel, Pestizide), Energie und Löhne zusammenhängt. Diese Situation führt zu einer erheblichen Verringerung ihrer Gewinnspannen und macht sie weniger wettbewerbsfähig. In absoluten Zahlen sind die marokkanischen Orangenexporte hauptsächlich für die Märkte Russlands und der Europäischen Union (EU) bestimmt, auf die fast 80 % der Exportmengen entfallen. Der Rest der Märkte wird größtenteils von den nordamerikanischen Ländern (Kanada und die Vereinigten Staaten) sowie von den Golfstaaten abgedeckt.