Das Angebot ist dem Unternehmen zufolge speziell darauf ausgerichtet, die Transitzeiten von Seefracht in die Regionen Toulouse, Bordeaux und Lyon zu verkürzen, indem Barcelona als alternatives Gateway genutzt wird.
Ab Anfang November 2023 wird es drei wöchentliche direkte Ganzzüge zwischen Barcelona und Toulouse sowie eine wöchentliche Verbindung zwischen Barcelona und Lyon geben. Über Toulouse bietet die Lösung auch eine nahtlose Verbindung nach Bordeaux, wobei ein Partnernetz genutzt wird. Darüber hinaus sei beabsichtigt, die Konnektivität auf spanischer Seite per Bahn auf die Gebiete Tarragona und Zaragoza auszuweiten.
Dieses neue Angebot kann die Transitzeiten für Im- und Exportgüter in den Regionen Toulouse, Bordeaux und Lyon um bis zu zwölf Tage (durchschnittlich sieben Tage) im Vergleich zu traditionellen Routen über französische oder nordeuropäische Häfen verkürzen. Dank kürzerer Transportdistanzen und dem Einsatz elektrifizierter Züge kann es sich auch um eine umweltfreundlichere Streckenführung handeln. Die Ganzzüge können auch für den innerkontinentalen Güterverkehr zwischen Spanien und Frankreich gebucht werden. Maersk betreibt diesen neuen End-to-End-Service über seine eigene Gesellschaft APM Spain Railways und arbeitet bei den Zügen mit den Partnern Captrain und Naviland zusammen. Dank brandneuer interoperabler Lokomotiven müssen die Ganzzüge an der spanisch-französischen Grenze weder anhalten, um die Lokomotive zu wechseln, noch um Radsätze auszutauschen, was einen nahtlosen Betrieb ermöglicht.
Erste kommerzielle autonome Trucking-Spur zwischen Houston und Oklahoma City
Der Frachtweg stelle eine Erweiterung der Zusammenarbeit zwischen Kodiak und Maersk dar, die mit den ersten gemeinsamen autonomen Frachtlieferungen im November 2022 im Rahmen des Global Innovation Center Programms von Maersk begann. Seit August liefert Kodiak acht Ladungen pro Woche mit einem Sicherheitsfahrer am Steuer für Maersk-Kunden aus.
Kodiak und Maersk führen vier Hin- und Rückfahrten pro Woche rund um die Uhr zwischen einer Anlage in Houston, wo Konsumgüter auf 53-Fuß-Anhänger verladen werden, und einem Vertriebszentrum in Oklahoma City durch. Die dabei gewonnenen betrieblichen Erkenntnisse werden im Rahmen des Kodiak Partner Deployment Program erfasst und dokumentiert. Dieses Programm soll Unternehmen dabei helfen, zu lernen, wie die selbstfahrenden Lkw von Kodiak ein integraler Bestandteil ihrer gesamten Logistikstrategie und ihres Angebots werden können.
Autonome Lkw-Lösungen haben das Potenzial, langfristige Herausforderungen für die Lkw-Branche zu bewältigen. Nach Angaben der American Trucking Association fehlen der Lkw-Branche rund 78.000 Fahrer. Die ATA schätzt, dass aufgrund der aktuellen demografischen Trends bei den Fahrern sowie des prognostizierten Anstiegs der Frachtnachfrage der Mangel auf mehr als 100.000 Fahrer anschwellen könnte.
Die Sicherheit sei auch in der Lkw-Branche eine ständige Herausforderung. Untersuchungen der U.S. National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) gehen davon aus, dass 94 % der Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Für Kodiak sind Sicherheit und Leistung die Grundlage für seine autonome Lkw-Lösung. Jedes Fahrzeug ist mit 18 verschiedenen Sensoren ausgestattet, darunter Kameras, Radar und Lidar, die der Plattform einen 360-Grad-Blick auf den Lkw ermöglichen. Im Zehntelsekundentakt bewertet der Lkw die Leistung von mehr als 1.000 sicherheitskritischen Prozessen und Komponenten sowohl im selbstfahrenden Stack als auch in der zugrunde liegenden Lkw-Plattform. Die Lkw lernen parallel, wobei System-Upgrades gleichzeitig an die gesamte Flotte weitergegeben werden, und sind keinen Ablenkungen durch die Umgebung ausgesetzt.