Der Befall von Spargelkulturen mit der Spargelfliege lässt sich durch ein späteres Ende des Stechens, einen größeren Abstand zwischen neu angelegten Flächen zu Altanlagen und durch eine mechanische Bodenbearbeitung verringern. Zudem könnte die Bekämpfungsschwelle wahrscheinlich deutlich höher angesetzt werden als bisher angenommen. Das sind die Ergebnisse einer dreijährigen Studie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Julius-Kühn-Instituts (JKI), die vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanziert wurde.
Das Forschungsteam konnte in den meisten Anlagen einen Befall von 10 % bis 20 % nachweisen. Dabei traten keine sichtbaren Schäden an den Trieben auf. Erst bei massiv beflogenen Anlagen mit einem Befall von über 80 % der Pflanzen beobachteten sie absterbende Triebe, das typische Symptom beim Auftreten der Spargelfliege. Die Intensität des Befalls wird bestimmt durch die Anzahl der Fliegen, die nach Beendigung des Stechens auf der Fläche auftreten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der befallenen Triebe durch ein späteres Stechende sinkt, weil die Fliegen weniger Triebe zur Eiablage finden. Zudem reduziert ein verzögertes Stechende den weiteren Befall, da die Larven im Folgejahr später schlüpfen. Verschiebt man das Stechende um einen Tag nach hinten, verschiebt sich der Schlupf der Fliege im Folgejahr um etwa 0,75 Tage, so die Forscher weiter. Außerdem ist die Flugaktivität der Spargelfliege höher als bisher angenommen. Ein aktiver Zuflug zwischen den Anlagen wurde für eine Distanz von mindestens 300 m nachgewiesen. Besonders hohe Fangzahlen ermittelten die Fachleute bei Junganlagen, Neupflanzungen und Grünspargelflächen. Vor allem in Regionen mit intensivem Spargelanbau fand eine aktive Bewegung der Tiere auch zwischen den Anlagen statt. Deshalb sollte bei einer Neuanlage auf eine möglichst große Distanz von mindestens 600 m zu bestehenden Anlagen geachtet werden. Als weitere effektive Maßnahme zur Befallsregulierung erwies sich eine mechanische Bodenbearbeitung, etwa durch Mulchen oder Fräsen der Flächen. Die Schlupfrate ging dadurch im Folgejahr signifikant zurück. Der Einsatz von Insektiziden beeinflusste die Befallshäufigkeit innerhalb eines Feldbestands dagegen nur geringfügig. Laut dem Forschungsteam ließ sich damit lediglich die Befallsstärke in den Trieben verringern, heißt es abschließend.