Als kapitalintensive Branche befindee sich die Landwirtschaft bei der Digitalisierung in einer Vorreiterrolle. Einer Umfrage zufolge erachten 80 % der Landwirte die Digitalisierung in der Landwirtschaft als sehr sinnvoll oder sinnvoll. In mehr als der Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe werden bereits digitale Lösungen einsetzt. Dies gehe aus einer Befragung unter 850 Landwirten hervor, deren Ergebnisse die Rentenbank in einem 'Agrar Spezial' im Rahmen ihres Geschäftsberichts 2018 veröffentlicht hat.
Sowohl in der Pflanzenproduktion als auch in der Tierhaltung leisten innovative digitale Technologien wesentliche Beiträge, um die steigende Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln bei gleichzeitiger Ressourcenschonung zu decken. In der Pflanzenproduktion können Pflanzenschutzmittel und Dünger präziser und damit bedarfsgerechter ausgebracht werden ('Precision Farming'). Drohnen dienen Landwirten zur Zustandsmessung von Pflanzen und Böden, dem Schutz der Kulturpflanzen oder der Ertrags- und Nährstoffkartierung.
Die Befragung zeige außerdem, dass Landwirte von der Digitalisierung insbesondere eine vereinfachte Rückverfolgbarkeit der Produkte, aber auch positive Effekte auf die Prozessdokumentation und eine umweltschonendere Produktion erwarten.
Aber auch Hemmnisse, die der Digitalisierung im Wege stehen, wurden in der Studie analysiert. Dazu zählen insbesondere hohe Anschaffungskosten, Sorgen um Datensicherheit und -hoheit, fehlende IT-Kenntnisse und ein hoher Schulungsbedarf. Auch die mangelnde Breitbandversorgung auf dem Land wird als Hindernis beim weiteren Einsatz digitaler Technologien gesehen.
Zudem müssen entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden. Die Aussichten für die weitere Digitalisierung in der Landwirtschaft seien jedoch positiv. Insbesondere Junglandwirte sehen in der Digitalisierung zusätzlich Chancen, die Kommunikation mit Verbrauchern zu verbessern. Das stärke auch die Hoffnung auf ein zukünftig besseres Verständnis zwischen Verbrauchern und Landwirten.