Seit der zweiten Märzwoche ist im Westen Deutschlands bereits der erste frische Spargel aus beheiztem regionalem Anbau im Handel erhältlich. Aufgrund der hohen Produktionskosten und begrenzt verfügbarer Mengen sind die Preise für diese ersten Spargelstangen traditionell im Handel eher höher. „Hier haben wir in diesem Jahr die generelle stärkere Preissensibilität der Konsumenten gespürt“, erklärt Alexander Scheufen, Vertriebsleiter Gemüse bei der Landgard West Obst & Gemüse GmbH, nach den ersten Wochen der Spargelsaison.
Ab dem Osterfest können sich Verbraucher im Westen auf den ersten Freilandspargel aus regionalem Anbau freuen. In der KW 15 – und damit aufgrund der kühlen Märztemperaturen gut ein bis zwei Wochen später als im vergangenen Jahr – beginnen die Landgard-Mitgliedsbetriebe am Niederrhein, im Rheinland und im Spreewald mit der Ernte größerer Spargelmengen aus unbeheiztem Anbau. Die erste Freilandware stammt noch aus Spargeldämmen, die durch mehrere Minitunnel und bis zu drei Folienschichten geschützt werden, um die Ernte zu verfrühen.
„Dieses Anbausystem ist aber aufgrund der höheren Kosten nur dazu geeignet, eine begrenzte Anbaufläche zu verfrühen“, erklärt Thorsten Clemens. Gemeinsam mit seinem Team baut er im Gartenbaubetrieb Clemens in Nettetal-Leuth auf 45 ha Freilandspargel an. Die ersten Stangen wurden hier in der letzten Märzwochen gestochen, richtig los geht die Freilandsaison auch bei Familie Clemens nach Ostern. „Um die Erntemengen so gut wie möglich zu steuern, nutzen wir verschiedene Folienabdeckungen und bauen auf unseren Flächen frühe, mittlere und späte Sorten an, die für ihr Wachstum unterschiedliche Temperaturbereiche benötigen. Außerdem testen wir regelmäßig gemeinsam mit unseren Lieferanten neue Züchtungen und schauen, wie sie sich in der Anbaupraxis bewähren“, so Thorsten Clemens.
Der weitere Verlauf der Spargelsaison ist wie immer stark von der Witterung abhängig. „Wenn die Temperaturen anziehen, rechnen wir insgesamt mit guten Mengen und Qualitäten zu Preisen auf Vorjahresniveau“, so Alexander Scheufen.