Im November startet im Land Valencia die Artischockensaison. Hier gibt es zwei bedeutende Anbaugebiete, la Vega Baja del Segura/Alicante und Benicarló/Castellón. In beiden Zonen wird mit einem leichten Produktionsanstieg gerechnet. Antonio Ángel Hurtado, Präsident der Asociación Alcachofa de la Vega Baja und Carlos Miravet, Verkaufsleiter Gemüse bei Benihort, Benicarló/Castellón, informierten das Fruchthandel Magazin über die aktuelle Situation.
Antonio Ángel Hurtado, Präsident des Verbandes Alcachofa de la Vega Baja: „In dieser Saison ist die Artischocken-Anbaufläche im Gebiet der Vega Baja um 5 % gestiegen und erreicht insgesamt 2.100 ha, 100 ha mehr als im vergangenen Jahr. Jetzt hoffen wir, dass sich dieser Anstieg auch in einem höheren Volumen niederschlägt. Aber das ist zurzeit noch ungewiss, weil wir nicht wissen, wie sich das Wetter und die Kampagne entwickeln werden. Wäre es eine normale Saison, würden wir von über 25.000 t sprechen, aber wie gesagt, das ist noch ungewiss. Auf jeden Fall konsolidiert sich der Süden von Alicante als zweitgrößtes spanisches Anbaugebiet und Hauptexporteur für Artischocken, da rund 50 % der nationalen Exporte dorther kommen. Größter internationaler Abnehmer ist Frankreich, mit großem Abstand folgen Italien, Großbritannien und Mitteleuropa. Über die Konservenindustrie erreichen wir auch den Rest der Welt.
Zurzeit läuft die Ernte. Der offizielle Saisonstart fand in KW 47 in Orihuela/Alicante mit dem symbolischen 1. Artischockenschnitt statt. In Bezug auf die aktuelle Situation im Campo hat die extreme Hitze im Sommer den Kampagnenbeginn leicht verzögert und wir müssen jetzt abwarten, ob sich das in irgendeiner Form auf die Produktivität der Pflanzen auswirkt. Auf der anderen Seite hat es vor kurzem ausreichend geregnet, was den Kulturen sehr gut getan hat.”
Carlos Miravet, Verkaufsleiter Bereich Gemüse bei der Genossenschaft Benihort: „Die Artischockensaison 22/23 in Benihort läuft bereits. Die Aussichten sind gut und wir haben große Hoffnungen, denn es ist unser Starprodukt. Wir haben die Produktion erhöht und hoffen, dass es eine gute Saison wird, nicht nur in Bezug auf die Qualität, sondern auch, dass sich das aufgrund der hohen Produktionskosten auch bei den Landwirten niederschlägt. Die Genossenschaft erwartet eine Produktion von 5 Mio kg Artischocken, wovon 1,5 Mio kg bis 2 Mio kg mit dem Gütesiegel DOP Alcachofa de Benicarló (geschützte Ursprungsbezeichnung) vermarktet werden. Durch die starken Regenfälle Ende KW 45 wurden einige Kulturen in Mitleidenschaft gezogen, aber im Allgemeinen werden wir über die erwartete Produktion verfügen. Die Qualität im Moment ist hervorragend. Die Kaliber hängen vom Bestimmungsmarkt ab. Für den Export bieten wir z.B. die Größen 24/28 an, sehr attraktiv und von hoher Qualität. Benicarló ist ein traditionelles Artischockenanbaugebiet. Dank der Böden und des Klimas erzielen wir einen einzigartigen Geschmack. Hinzu kommt, dass wir in der Saison 22/23 den 30. Jahrestag unseres Artischockenfestes feiern, eine gastronomische Veranstaltung rund um die Artischocke, die am letzten Januarwochenende in Benicarló stattfinden wird.' d.s.