Können wir Spargelschalen für neue Kunststoffe nutzen? Dass das geht, zeigt das Niedersächsische Spargelmuseum in Nienburg/Weser in seiner neuen Dauerausstellung anschaulich mit einem Forschungsprojekt des Instituts für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB).
Im Forschungsprojekt „SpaPlast“ untersucht das IfBB, ob sich Spargelschalen als Füllstoffe für Biokunststoffe eignen. Spargelschalen, die bei der Ernte in großen Mengen anfallen, bleiben bislang ungenutzt. Nun sollen sie für die Produktion von Biokunststoffen sinnvoll weiterverwendet werden. Dafür werden sie zuerst getrocknet, dann vermahlen und dem Kunststoffverarbeitungsprozess beigefügt. So entsteht ein neuer Biokunststoff, der mit herkömmlichen Kunststoffverarbeitungsverfahren weiterverarbeitet wird. Aus ihm können bspw. Bodenbeläge, Terrassendielen und vieles mehr produziert werden. Ziel ist es, die regionale Kreislaufwirtschaft gezielt zu fördern und Reststoffe zu nutzen anstatt sie zu verwerfen. Damit, so das IfBB, könnten Absatzmärkte vergrößert, Kosten gespart, Abfälle vermieden und die gesellschaftliche Akzeptanz von Biowerkstoffen nachhaltig gesteigert werden. In der Dauerausstellung im Niedersächsischen Spargelmuseum können Besucherinnen und Besucher die einzelnen Schritte zum neuen spargelbasierten Biokunststoff anhand anschaulicher Exponate nachvollziehen – vom herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffgranulat über die getrockneten und gemahlenen Spargelfasern bis hin zum neuen Biokunststoffgranulat mit eingearbeiteten Spargelfasern und einem verspritzten Prüfkörper aus dem neuen Material.