Die anhaltenden extremen Wetterbedingungen in ganz Europa verlängern die schon bisher angespannte Rohwarenversorgung im Produktsegment der Fresh-Cut-Salate. Die Hersteller von verzehrfertigen Salatprodukten kämpfen insbesondere in Norddeutschland, Frankreich und Italien mit den Auswirkungen der ungewöhnlichen Wetterkapriolen.
Diese Probleme haben aktuell deutliche Auswirkungen auf die Rohwarenversorgung und werden voraussichtlich auch in den kommenden acht bis zehn Wochen und damit bis in das neue Jahr hinein die Lieferketten massiv beeinträchtigen, teilt Kulinaria Deutschland e.V. mit.
Schwere Stürme haben im Westen Frankreichs erhebliche Schäden in Freilandkulturen und in Gewächshäusern verursacht. Einige Regionen waren zudem außergewöhnlich starkem Niederschlag ausgesetzt. In wichtigen Anbaugebieten habe es dabei so viel geregnet wie seit 30 Jahren nicht mehr: In Nantes fielen allein innerhalb eines Monats 250 mm bis 300 mm Niederschlag - im Vergleich zu üblicherweise 700 mm pro Jahr. Im Norden Frankreichs waren dagegen bis zu 500 mm Niederschlag zu verzeichnen – zum Vergleich gab es hier im Jahr 2022 nur 50 mm bis 70 mm Niederschlag.
Zu den Verlusten an Rohwaren kämen deshalb auch erhebliche Verzögerungen bei der Aussaatplanung hinzu, was deutliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeiten zum Erntezeitpunkt habe. Diese Bedingungen werden weiterhin zu erheblichen Lieferengpässen bei Salaten führen, insbesondere bei erwachsenen Sorten wie Kopf- und Eichblattsalaten sowie insbesondere auch bei Feldsalat. Für Feldsalat schätze die Branche Verluste von 30 % im Dezember und voraussichtlich über 50 % im Januar.
Zum Beginn der Salatsaison haben starke Regenfälle auch in Italien und in Norddeutschland zu hohen Ertragsverlusten und einer Qualitätsverschlechterung bei praktisch allen Salatrohwaren geführt, insbesondere aber bei jungen Blättern und Feldsalat. Die Hersteller setzen alles daran, die Auswirkungen dieser außergewöhnlichen Bedingungen auf die Warenlieferungen an ihre Kunden bestmöglich zu begrenzen. Abhängig von den jeweils individuellen Situationen werden die Hersteller ihre Kunden deshalb genauer über die Produktverfügbarkeit und die umgesetzten Maßnahmen informieren.
Aus heutiger Sicht stehen die Mitgliedsunternehmen in den kommenden Monaten vor sehr großen Herausforderungen, um unter den gegebenen Umständen die Versorgung mit Fresh-Cut-Produkten in gewohnter Qualität zu gewährleisten und die Folgen der Versorgungskrise so weit wie möglich zu begrenzen, heißt es abschließend.