Die politischen Risiken steigen weltweit. Der neue „Political Risk Index“ des Kreditversicherers Coface zeigt: Die Anzahl der Konflikte hat sich zwischen 2007 und 2015 verdoppelt. Der Anstieg des Terrorismusrisikos um das 2,8-fache seit 2008 ist noch dramatischer. Wie es in der Analyse weiter heißt, erhöhte Populismus in den westlichen Demokratien die Index-Werte für das politische Risiko.
Bestimmende Faktoren für den Coface-Index sind Sicherheit (Konflikte und Terrorismus) sowie politische und soziale Stabilität. „Politische Risiken sind von großer Bedeutung für Volkswirtschaften und Unternehmen. Denn Sicherheitsrisiken wirken direkt auf die Unternehmensaktivität, politisch-soziale Faktoren eher indirekt über Vertrauen und Zuversicht“, erklärt Coface-Economist Dr. Mario Jung.
Im Ranking des Coface Political Risk Index liegen Deutschland mit 21,5 % auf Platz 132, Großbritannien (26,9 %) auf 116 und Frankreich (28,9 %) auf 107. Sie sind damit nicht in der besten von sieben Kategorien, allerdings mit einem insgesamt „niedrigen“ politischen Risiko eingestuft. Die USA belegen mit 30 % Platz 103 („moderates“ politisches Risiko). Die Türkei ist auf Platz 26 mit 59,8 % gerade noch in „hohes“ politisches Risiko und knapp an der 60-Prozent-Grenze zu „sehr hoch“. Afghanistan, Irak, Libyen, Nigeria, Sudan, Syrien und Jemen haben laut Coface den 100-Prozent-Höchstwert und damit das „maximale“ politische Risiko errechnet.