Kokain als blinder Passagier beim Fruchttransport

Die Versuche, Kokain mit Fruchttransporten nach Europa zu schmuggeln, sind bekannt. Polizei und Zoll in Europa wie in den Abgangsländern in Süd- und Mittelamerika sind sensibilisiert und kennen die meisten Tricks. Über das Jahr kann man eine lange Liste von Sendungen anlegen, die der Polizei „ins Netz“ gegangen sind.

Nun allerdings berichtet der Nachrichtendienst reefertrends über zwei erstaunliche Versuche in der nach oben offenen Scala der Ganoven-Tricks. Im Hafen von Algeciras, Spanien, fand die Polizei 200 Kilo Kokain in einer Partie von 10 Containern Ananas. Man hatte Früchte ausgehöhlt und die Drogen im Inneren deponiert. Noch im Vorjahr hatte die Polizei bei der Ankunft einer Ananassendung in Algeciras 2.5 Tonnen Kokain als Beiladung entdeckt. Jetzt also hat man versucht, die Früchte selbst als Transportmittel zu nutzen. Ein Verfahren, das wesentlich aufwändiger ist und die Polizei vor neue Aufgaben stellt. Es gab Verhaftungen.

Der andere Fall: Im Golf von Uraba fanden Taucher des Kolumbianischen Militärs am Rumpf eines Kühlschiffes, das gerade nach Europa auslaufen sollte, einen Zylinder, der unterhalb der Wasserlinie angeschweißt war. Der Inhalt: 67 Kg Kokain im Marktwert von mehr als 4 Mio USD. Die kaum überschaubare Vielzahl von Obstsendungen, die ihren Weg über den Atlantik nehmen, lockt immer wieder die internationale Drogenmafia an. Aber wie man sieht, wird auch die Kontrolle immer aufmerksamer.

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