Der Klimawandel und die Globalisierung führen zu einem Anstieg der Bedrohung von Nutzpflanzen durch Insekten und Milben, so Forscher der Universität Exeter. Steigende Temperaturen ermöglichen es den Schädlingen, sich weiter vom Äquator weg und in höhere Lagen zu bewegen, während der zunehmende Handel die Ausbreitung invasiver Arten beschleunigt.

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Image: Mario Saccomano/AdobeStock

Gleichzeitig wird durch die Intensivierung der Landwirtschaft die natürliche Schädlingsbekämpfung geschwächt, so dass die Ausbrüche häufiger und heftiger werden. 

Das Forscherteam, an dem die Universitäten von Hebei und Exeter sowie die Chinesische Akademie der Wissenschaften beteiligt sind, fordert dringende Maßnahmen, um die Bedrohungen für die Pflanzenproduktion zu bekämpfen. 

„Wir brauchen eine bessere Schädlingsüberwachung, Prognosemodelle und klimagerechte Bewirtschaftungsstrategien, um Grundnahrungsmittel vor den zunehmenden Schädlingsrisiken zu schützen“, so Mitautor Prof. Dan Bebber von der University of Exeter.

„Etwa 40 % der weltweiten Pflanzenproduktion gehen derzeit durch Schädlinge und Krankheiten verloren, was eine große Herausforderung für die globale Ernährungssicherheit darstellt. „Wir haben die Erkenntnisse über die Auswirkungen von Pflanzenschädlingen überprüft und festgestellt, dass die Risiken insgesamt zunehmen - mit einer größeren Anzahl von Schädlingen, mehr jährlichen Generationen, längeren Aktivitätsperioden und einer Vergrößerung der von Schädlingsarten bewohnten Fläche. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die globale Erwärmung die Kälteeinschränkungen für Schädlinge verringert und die abnehmende biologische Vielfalt die Biokontrolle (Raubtiere, die Schädlinge töten) reduziert.”  

In dem Papier wird auch festgestellt, dass extreme Klimaereignisse wie Hitzewellen und Dürren manchmal unerwartete Schädlingsausbrüche auslösen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pflanzenschädlinge in den hohen Breitengraden am stärksten zunehmen werden - in den gemäßigten Zonen, die weiter vom Äquator entfernt sind und in denen Nutzpflanzen wie Weizen, Mais und Reis angebaut werden. Das Papier enthält auch spezifische Strategien für den Pflanzenbau und die Schädlingsbekämpfung als Reaktion auf die laufenden und prognostizierten Veränderungen.