Laut der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) wird der Klimawandel in Deutschland zunächst nicht zu größeren Veränderungen bei den angebauten Obst- und Gemüsesorten führen.
“Die Schwergewichte in der deutschen Produktion werden erst einmal unverändert bleiben: Äpfel beim Obst, eventuell etwas mehr Birnen. Beim Gemüse Möhren, Zwiebeln und Kopfkohl”, teilte der Branchenverband auf Anfrage in Erfurt mit. In der Thüringer Landeshauptstadt hat am Dienstag eine zweitägige Tagung der BVEO begonnen, die sich auch mit der Zukunft des Obst- und Gemüseanbaus in Deutschland beschäftigt.
Ablösung bisheriger Kulturpflanzen unwahrscheinlich
Für unwahrscheinlich hält die BVEO, dass in Zukunft Orangen und andere Zitrusfrüchte Äpfeln und Pflaumen den Rang ablaufen könnten. “Eine Ablösung der bisherigen Kulturpflanzen ist aus unserer Sicht kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten.” Entscheidend für diese Einschätzung sei die Gefahr von Frösten in Deutschland. Das mache die Produktion der wärmeliebenden Arten immer noch zu unsicher. Dennoch werde es mit Blick auf die Sorten Anpassungen geben. “So beobachten wir beispielsweise bereits den Anbau von kleinen Mengen Ingwer, Süßkartoffeln oder Melonen in Deutschland”, so die BVEO.
Deutschland: Äpfel weiterhin das am meisten geerntete Baumobst
Laut Statistischem Bundesamts ist der Apfel das am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden demnach 941.200 t von den Bäumen geholt. Das seien allerdings etwa 129.800 t weniger als im ertragreichen Jahr 2022 gewesen und die drittniedrigste Apfelernte der vergangenen zehn Jahre. Vor allem ungünstige Witterungsverhältnisse mit nasskaltem Frühling und einem trockenen Frühsommer hatten demnach das Ernteergebnis dezimiert.
Seitens der BVEO hieß es mit Blick auf steigende Kosten in der Produktion: “Wir werden nicht mehr zu den niedrigen Verbraucherpreisen vergangener Jahre zurückkommen.” Zur Sicherung der heimischen Produktion seien angemessene Verkaufspreise notwendig.