Der Wirbelsturm Minerva, der in dieser Woche die Romagna verwüstet hat, hat auch im Obstanbau der Region Modena erhebliche Schäden angerichtet, insbesondere bei einer für diese Jahreszeit typischen Sorte wie der Kirsche aus Vignola (g.g.A.).
Walter Monari, Direktor des dazugehörigen Konsortiums, erläuterte auf der italienischen Seite Myfruit die Lage: „Die Regenfälle der letzten Tage haben die Frühobstkampagne stark beeinträchtigt und auch die geschützten Anpflanzungen in Mitleidenschaft gezogen, auf die heute etwa 30 % aller Kirschen mit g.g.A.-Siegel entfallen.“ Die Wurzeln hätten unter der übermäßigen Feuchtigkeit gelitten, und auch wenn man die finalen Schäden noch nicht absehen könne, schätze man, „dass 50 % der verkaufsfähigen Bruttoerzeugung verloren gegangen sind“, so Monari. Die frühen Sorten seien dabei qualitativ nicht unbedingt die interessantesten, aber sicherlich die hochpreisigsten, erklärte der Direktor weiter. Angesichts der Schäden forderten die Kirschenerzeuger der Region jetzt nicht nur eine Änderung der Gesetzesgrundlagen beim Versicherungsschutz vor Naturkatastrophen, sondern auch, Beachtung und Berücksichtigung durch die Regierung zu finden: „Der letzte Besuch eines Landwirtschaftsminister im Kirschenanbaugebiet um Vignola geht auf die 1970er Jahre zurück“, stellt er gegenüber Myfruit fest.
Monari zeigt sich dennoch optimistisch: Gerade im Hinblick auf mittelspäte und späte Sorten könne die diesjährige Kampagne noch gute Erträge bringen, auch wenn dabei die Wetterlage natürlich eine entscheidende Rolle spiele. Die Ernte der frühen Sorten habe nun bereits begonnen, verzögere sich aufgrund der Regentage jedoch etwas nach hinten, so dass man erst in etwa zehn Tagen volle Präsenz auf dem Markt zeige. Konkurrenz aus dem Ausland mache ihm keine Sorgen: In diesem Jahr könne der Druck aus Spanien größer sein, doch „wir haben uns dank unserer Qualität und der Marke [der Kirschen aus Vignola g.g.A., Anm. der Red.] immer auf den Märkten behaupten können“, betont er abschließend.