Die Hoffnung, dass sich der österreichische Kartoffelmarkt auf dem reduzierten Preisniveau stabilisiert, hat sich nicht erfüllt. In Niederösterreich steht unverändert ein reichliches Angebot an sehr früh reifenden Sorten zur Verfügung, das vom Markt nur schwer aufgenommen werden kann.
Zwar bleiben die Absatzmengen im Lebensmittelhandel gut, es fehlt aber an Nachfrage aus der Gastronomie, berichtet aiz.info. Enorm schwierig gestalte sich die Vermarktung der zum Teil riesigen Knollen, die bereits um diese Jahreszeit reichlich anfallen. In diesem Bereich wird der reduzierte Absatz in die Gastronomie besonders spürbar. Auch Exporte, die den Markt entlasten würden, können nur in sehr geringem Umfang getätigt werden, so das Informationszentrum.
Insgesamt bleibt der Druck auf den Kartoffelmarkt hoch und die Preise wurden erneut zurückgenommen. In Niederösterreich, im Burgenland und der Steiermark wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 12 Euro/100 kg bis 15 Euro/100 kg bezahlt. Für Übergrößen lagen die Preise zuletzt nur mehr bei 7 Euro/100 kg bis 10 Euro/100 kg. In Oberösterreich zeigen sich Angebot und Nachfrage besser im Gleichgewicht, zu Wochenbeginn wurden unverändert bis zu 22 Euro/100 kg bezahlt.
In Deutschland übernimmt die eigene Frühkartoffelproduktion zunehmend den Regalplatz der Importware aus dem Mittelmeerraum. Dass das Angebot an Importkartoffeln momentan frühzeitig nachlässt, kommt dem steigenden eigenen Angebot an schalenfesten Frühkartoffeln in Deutschland zugute und kann den sich aufbauenden Preisdruck abfangen. Die Ertragssituation stellt sich in allen Anbaugebieten als zufriedenstellend dar. Die Erzeugerpreise haben zwar nachgegeben, übertreffen das österreichische Niveau aber weiterhin deutlich. Zu Wochenbeginn wurden für festschalige Ware 30 Euro/100 kg bis 32 Euro/100 kg bezahlt.