Auch wenn Wärme laut physikalischer Gesetze dafür sorgt, dass es zu einer Ausdehnung kommt, verzeichnet die deutsche Kartoffelernte nach einer ungewöhnlichen und langen Hitzeperiode in diesem Sommer ein deutlich kleineres Ergebnis, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitteilt.
Bund und Länder rechnen mit rund 25 % weniger Volumen als im Vorjahresergebnis. Im vergangenen Jahr hatte das Ergebnis bei rund 11,7 Mio t gelegen. Das endgültige Ergebnis kann von der Vorschätzung noch abweichen, da die Haupternte noch im Gange ist. Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung wurden in diesem Jahr rund 250.200 ha Ackerland mit Kartoffeln bestellt; damit blieb die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Spitzenreiter bei der Anbaufläche bleibt unangefochten Niedersachsen mit einem Flächenanteil von aktuell 45 %, gefolgt von Bayern mit 16 % und Nordrhein-Westfalen mit 13 %. Eingeschränkt gegenüber dem Vorjahr wurde der Kartoffelanbau in Schleswig-Holstein (-8 %) und in Sachsen (-6 %). Die größte Ausweitung im Vergleich zum Vorjahr erfolgte in Sachsen-Anhalt (+7 %).
Die Frühkartoffelernte blieb von witterungsbedingten Einbußen weitgehend verschont. Anders sieht es hinsichtlich der Haupternte aus. Bei den mittleren und späten Kartoffelsorten führten die langanhaltende Hitze und Trockenheit zu Mengen- und Qualitätseinbußen, soweit nicht durch Beregnung gegengesteuert werden konnte. Die derzeitigen Rodeergebnisse weisen mit 350 Dezitonnen je Hektar ein Minus von 118 Dezitonnen bzw. 25 % im Vergleich zum Vorjahr aus.