Die Kartoffellager in der Europäischen Union dürften nach der trockenheitsbedingt niedrigen Ernte im vergangenen Jahr schneller geräumt sein als im langjährigen Durchschnitt. Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) zum Monatswechsel in Wien berichtete, sind die nationalen Märkte durchgehend sehr aufnahmefähig.
Aus den klassischen Frühkartoffelregionen Südeuropas werde kein übermäßiger Angebotsdruck erwartet. In Deutschland hätten die Kartoffelvorräte Ende Dezember 2018 das Niveau zum Vorjahreszeitpunkt um 35 % unterschritten. Die deutschen Landwirte gäben nach wie vor bereitwillig Ware ab, da sich die Konditionen merklich verschlechterten. Außerdem seien Pflanzkartoffeln - wie in Österreich - knapp und teuer. Derweil bleibe die Nachfrage nach französischer Ware europaweit, jedoch vor allem in Spanien und Italien, ungebrochen. Andererseits kämen die niederländischen Kartoffelexporte insbesondere nach Afrika und Asien nicht in Schwung. Ursachen dafür seien der Mangel an Ware und die hohen Preise. Auch in Holland seien Pflanzkartoffeln äußerst gefragt. In Belgien, dem neben den Niederlanden größten europäischen Frittenexporteur, hätten die Anbieter große Schwierigkeiten, ihren Lieferverpflichtungen nachzukommen. Problematisch seien die hohen Rohstoffpreise bei unterdurchschnittlichen Qualitäten. Die AMA rechnet deshalb mit einer starken Nachfrage nach spanischen Frühkartoffeln. Unterdessen werden die Vorratsmengen in Polen als bedarfsdeckend eingeschätzt. Allerdings ließen dort die Qualitäten sehr zu wünschen übrig. Derweil wies die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig für den Future auf Verarbeitungskartoffeln mit Fälligkeit im April 2019 am vergangenen Freitag (8.3.) gegen 14.30 Uhr einen Kurs von 30,70 Euro/dt aus; das waren 0,80 Euro/t mehr als der Abrechnungskurs zum Abschluss der Vorwoche. AgE