Frisches Gemüse ist bei den Deutschen wegen seiner Frische, seines Geschmacks, seiner Qualität und seines Nährwerts beliebt – und zwar mehr als es der Anbau mit etwa 3,8 Mio t jährlich liefern kann, berichtet HORTIESPAÑA. Nach Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) liegt die nationale Selbstversorgungsquote, durchschnittlich auf alle Sorten bezogen, bei 36 %.

Der Bedarf an Tomaten könne sogar nur zu 3,5 % gedeckt werden – und gerade die sind mit einem Pro-Kopf-Konsum von über 30 kg jährlich mit Abstand die Lieblinge der Deutschen, so die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Dementsprechend angewiesen sei der deutsche Markt auf landwirtschaftliche Erzeugnisse aus dem Ausland. Einer der wichtigsten Importpartner ist Spanien, von wo im Jahr 2023 mehr als drei Tonnen Obst und Gemüse nach Deutschland gebracht wurden. Allein im ersten Quartal des Jahres 2024 waren es der spanischen Zoll- und Verbrauchssteuerbehörde zufolge 86.620 t Tomaten, 118.826 t Gurken und 110.746 t Paprika. Deutsche Verbraucher kauften auch Auberginen und Zucchini aus Spanien, und zwar 15.794 t Auberginen und 35.3520 t Zucchini.

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Image: Agentur Roos

Dass bei dem Anbau von Gemüse Nachhaltigkeit und die Kultivierung in großflächigen Solargewächshäusern nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen, zeige die Werbe- und Informationskampagne der Organisation des Obst- und Gemüsesektors, HORTIESPAÑA: „Aus dem Gewächshaus” (in den sozialen Medien unter @ausdemgewachshaus zu finden), kofinanziert von der Europäischen Union, steht unter dem Dach des Programms “Enjoy, it’s from Europe“. Anfang des Jahres wurden in Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhändler Edeka in mehr als 300 Filialen in zahlreichen deutschen Städten Aktionen durchgeführt, die in den kommenden Monaten wiederholt werden sollen.

Technik ermöglicht zirkuläre Nutzung von Wasser Solargewächshäuser ermöglichen einen witterungsunabhängigen Anbau, da sie die Sonnenenergie einfangen, die Pflanzen vor Regen, Kälte und Wind schützen und ein Mikroklima schaffen, in dem Obst und Gemüse das ganze Jahr über in bester Qualität gedeihen können. Ein wichtiges Argument für die Nachhaltigkeit: Die Technologie ermöglicht eine kreislaufartige Nutzung des Wassers im Gewächshaus. Auch Regenwasser wird genutzt. Dadurch ist der Wasserfußabdruck des solaren Gewächshausanbaus zwanzigmal kleiner als der des Freilandanbaus. Die Belüftung der Anlagen erfolgt auf natürliche Weise, der Einsatz von fossilen Brennstoffen wird vermieden. Schädlinge werden auf biologische Weise bekämpft, um eine sichere, aromatische und gesunde Ernte einzubringen. Das Saatgut, das dabei verwendet wird, ist an die örtlichen Bedingungen angepasst.

In Summe ergibt sich daraus: In Solargewächshäusern entsteht ein Mikroklima, das bei geringerem Ressourcenverbrauch die Produktivität steigert. Ein Sozialmodell, das einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leistet Auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz der Gewächshäuser ist enorm. Allein in Südeuropa, zu dem auch die spanischen Provinzen Almeria und Granada gehören, sorgen sie für 70.000 direkte Arbeitsplätze, und mehr als 15.000 landwirtschaftliche Familienbetriebe mit durchschnittlich 2,5 ha Land hängen von dieser Branche ab. Dadurch, dass der Anbau in den Gewächshäusern Fachleute unterschiedlicher Herkunft aus diversen Branchen zusammenbringt und jungen Menschen eine Perspektive in der Region bietet, trägt er zur sozialen Stabilität in einem der größten Anbaugebiete Europas bei. In den kommenden Monaten soll die Kampagne „Aus dem Gewächshaus“ den Verbrauchern auf dem deutschen Markt zeigen, dass Südeuropa eine leistungsstarke Region ist, die auf nachhaltige und zukunftsweisende Technologien setzt, um zur Ernährungssouveränität und Ernährungssicherheit in ganz Europa beizutragen.