Nachdem nach der ersten Anhörung vor dem Landwirtschafts- und dem Umweltausschuss des Europaparlaments zunächst noch deutliche Zweifel von beinahe allen politischen Gruppen geäußert worden waren, konnte der Kandidat in der Anhörung am 8. Oktober in Brüssel von seiner Eignung als künftiger Brüsseler Agrarchef überzeugen.
In dem im Anschluss durchgeführten Treffen stimmten die Agrarsprecher aller Fraktionen für Wojciechowski. Allerdings hatte sich die Mehrheit der Sprecher des Umweltausschusses klar gegen den Polen positioniert. Da das Gremium, anders als der Landwirtschaftsausschuss, jedoch hinsichtlich dieser Personalie nur einen assoziierten Status innehatte, zählte lediglich das Votum der Agrarkoordinatoren. Zudem hieß es aus Parlamentskreisen gegenüber Agra-Europe, dass auch der „Mangel an respektablen möglichen Alternativkandidaten“ mit zu dem positiven Votum für Wojciechowski beigetragen habe. Ebenso sollte vermieden werden, dass der PiS-Partei, der auch Wojciechowski angehört und die in Polen die Regierung führt, bei der Parlamentswahl am 13. Oktober Munition im Wahlkampfendspurt geliefert wird. In seiner zweiten, diesmal eineinhalbstündigen Anhörung, sicherte Wojciechowski, aktuell noch Direktor am Europäischen Rechnungshof (EuRH), den Europaabgeordneten zu, sich im Kollegium der Kommissare mit Vehemenz für die Interessen der Landwirte und damit auch für ein möglichst starkes EU-Agrarbudget einsetzen zu wollen. AgE