Insgesamt wurden in Gesamtitalien im noch laufenden Monat Oktober 431 extreme Wetterereignisse verzeichnet, ist auf der “European Severe Weather Database” zu ersehen. Im Vergleich: Deutschland hatte im gleichen Zeitraum 137 Wetterereignisse, die laut Datenbank jedoch ausschließlich Starkwind betrafen, während in Italien größtenteils Starkregen gemeldet wurde.

Starkregen hat in dieser Woche auf Sardinien vor allem im Zentrum und im Süden der Insel zu Überschwemmungen geführt: Vor allem Blattsalate, aber auch Kartoffeln litten unter den Wassermassen, berichtet Terra e Vita, ebenso die für Sardinien typischen Artischocken. Und damit ist die Insel im Westen des Belpaese nicht alleine: Der Landwirtschaftsverband Coldiretti spricht von “zehntausenden Hektar”, die von Wasser- und Schlammmassen überschwemmt wurden und Obst-, Gemüse- und Getreideproduktionen beeinträchtigt und Straßen durch Erdrutsche unpassierbar machten.

Starkregen und leere Reservoirs

Landwirt betrachtet sein überschwemmtes Feld

Symbolbild. Source: BIB-Bilder | AdobeStock

Besonders schwerwiegend sei die Lage - erneut - in der Emilia-Romagna, wo frisch bestellte Felder und erntereife Hülsenfrüchte gleichermaßen betroffen seien, auch Betriebsstrukturen seien beschädigt, weite Flächen und Gewächshäuser riskierten, ebenfalls überschwemmt zu werden - und die Lage könne sich weiter zuspitzen. “Viele der betroffenen Unternehmen hatten bereits Schäden in den vergangenen Überschwemmungen zu verzeichnen und haben Mühe, diese aufzuarbeiten”, heißt es in einer Mitteilung von Coldiretti dazu und fordert dringendes Einschreiten der nationalen und europäischen Institutionen. “Es ist inakzeptabel, dass es der Bürokratie nicht schnell genug gelingt, auf die Notlage unserer Landwirte zu reagieren”, so die Aussage. Trotz des teilweise auch auf Sizilien gefallenen Regens seien die dortigen Wasserreservoirs beinahe leer, heißt es bei Terra e Vita unter Berufung auf die Beobachtungsstelle Anbi. Behördenaussagen zufolge könnten die Wasserreserven zwischen November und Januar erschöpft sein, sollte es nicht zwischenzeitlich zu ausgiebigem Regen kommen.

 

 

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