China hat nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für die Einfuhr von Birnen aus Italien gegeben. Darauf haben Italiens mitgliederstärkster Bauernverband Coldiretti und der Produzentenverband Filiera Italia vergangene Woche anlässlich der Messe Fruit Attraction in Madrid hingewiesen.
Die ersten Birnencontainer sollen schon bald nach China verschifft werden. Die Öffnung weiterer Märkte wie China sei schon immer ein wichtiges Ziel zur Aufwertung der Produktion „Made in Italy“ gewesen, hoben Coldiretti-Präsident Ettore Prandini und der Vorsitzende von Filiera Italia, Luigi Scordamaglia, hervor. Nun könne auch der Export von Äpfeln in die Volksrepublik in Angriff genommen werden.
Nach Ansicht der beiden Verbandschefs sollte sich in Zukunft nicht mehr der nationale Landwirtschaftsminister, sondern die EU-Kommission für solche Marktöffnungen einsetzen. Die Brüsseler Behörde agiere im Namen aller 27 Mitgliedstaaten, so dass es zu keiner Konkurrenz zwischen Akteuren auf dem Binnenmarkt kommen sollte. Von der Vereinbarung mit China dürfte laut Coldiretti vor allem die Region Emilia Romagna profitieren, die zu den wichtigsten Birnenanbauregionen Italiens zählt. Allerdings haben Fröste im April sowie Unwetter, die Anfang Mai und Anfang Juni die dortigen Birnenplantagen in Mitleidenschaft zogen, dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ohnehin dürfte Italiens Birnenernte in diesem Jahr schlecht ausgefallen sein. Bereits auf der Messe Prognosfruit Anfang August war von Experten vorausgesagt worden, dass die italienische Produktion nur bei rund 187.000 t liegen werde; das wären 63 % weniger als 2022 und zugleich das niedrigste Aufkommen an Birnen seit Beginn der Statistik. Für die Emilia Romagna wurde die Produktion auf 105.000 t geschätzt, womit die Vorjahresmenge um mehr als 60 % unterschritten würde. AgE