Die Summe geht aus einer Hochrechnung auf Grundlage von Istat-Daten für die ersten elf Monate des Vorjahres hervor und entspräche dann einem Wachstum von 6 % gegenüber 2022, berichtet der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti.
Neben anderen Erzeugnissen spielen bei diesen Ergebnissen natürlich frisches Obst und Gemüse eine bedeutende Rolle. Wichtige Märkte seien inzwischen Saudi-Arabien, in das über 66.000 t Äpfel exportiert wurden, Indien, wo 51.000 t Äpfel aus Italien landeten, oder die Arabischen Emirate, wo immer noch 15.000 t Äpfel auf ihre zukünftigen Konsumenten trafen. Insgesamt verlasse mehr als ein Drittel der italienischen Agrar- und Lebensmittelprodukte die EU, so Coldiretti, doch die Europäische Union bleibe vor allem mit Deutschland und Frankreich der wichtigste Zielmarkt. Zu verdanken seien diese hervorragenden Export-Ergebnisse für 2023 der Landwirtschaft, die im ökologischen Anbau mit 80.000 Betrieben punkten könne und in der EU mit 325 zertifizierten Produkten die höchste Zahl an Erzeugnissen mit g.U.- und g.g.A.-Siegel aufweise - ganz zu schweigen von 526 g.U.- bzw. g.g.A.-Weinen. Italien bleibe der wichtigste Erzeuger von Reis oder Hartweizen in der EU und sei auch bei typischen Gemüsesorten der mediterranen Ernährung, z.B. Tomaten, Auberginen, Artischocken, frischem Chicorée, Endivien, Sellerie oder Fenchel nicht wegzudenken. Bei Früchten gehöre das Belpaese vor allem bei frischen Äpfeln, Birnen, aber auch bei Kirschen, Trauben, Kiwis, Nüssen oder Kastanien zu den wichtigsten Akteuren. Insgesamt seien 4 Mio Menschen in 740.000 Betrieben in der Branche beschäftigt.
Modernisierung der Logistik unerlässlich
Nun gelte es, die Infrastruktur an neue Herausforderungen anzupassen, so Coldiretti-Präsident Ettore Prandini: “Um den Wachstumstrend der nationalen Lebensmittel- und Weinindustrie aufrechtzuerhalten, ist es jetzt notwendig, auf die strukturellen Versäumnisse Italiens einzuwirken.” So soll Infrastruktur-Potenzial ausgeschöpft werden und mit einem Netz von Drehkreuzen im ganzen Land, auf dem Seeweg, mit Hochgeschwindigkeitszügen, kurz: auf dem Land-, Luft- und Seeweg, nicht nur den Süden mit dem Norden des Landes, sondern auch Italien mit dem Rest der Welt zu verbinden. Genutzt werden soll für diese Modernisierung der Logistik der Nationale Plan für Aufbau und Resilienz. “Aber es ist auch wichtig, an der Internationalisierung zu arbeiten, um Unternehmen zu unterstützen, die neue Märkte erobern und gefestigte Märkte stärken wollen, indem die strategische Rolle der ICE mit Unterstützung der Botschaften auch im Kampf gegen die italienische Beschallung gestärkt wird”, betonte Prandini. Das Ziel sei es, den jährlichen Wert der italienischen Agrar- und Lebensmittelexporte im Jahr 2030 auf 100 Mrd zu steigern, gab der Coldiretti-Präsident abschließend bekannt.