2023 hatte die italienische Produktion mit weniger als 400.000 t den Tiefstand der vergangenen zehn Jahre erreicht − und das, obwohl das Produktionspotenzial auf 550.000 t - 600.000 t geschätzt wird. Trotz geringerer Mengen habe dies den Export der Früchte im vergangenen Jahr nicht beeinträchtigt.
Etwas über 300.000 t Kiwis wurden außer Landes gebracht und erzielten dabei einen Rekordwert von über 600 Mio Euro. Ein Großteil landete im deutschen LEH, gefolgt von Spanien, Belgien und Frankreich. Außerhalb der EU gelangten italienische Kiwis z.B. in die USA, nach Mexiko und Brasilien; in kleineren Mengen auch nach Asien.
Für das erste Halbjahr 2024 seien die Handelsdaten der Früchte jedoch “beunruhigend”, kommentiert Marco Salvi, Präsident der italienischen Branchenvereinigung Fruitimprese, die Lage. Zwar liege der Export im Wert nur knapp unter Vorjahr (275.119 Mio Euro, -2,9 %), doch in der Menge hätten Kiwis im ersten Halbjahr knapp ein Drittel nachgelassen: 117.220 t wurden exportiert, -29,62 % weniger als im ersten Halbjahr 2023. Der Wert sei im gleichen Zeitraum jedoch um 1,33 % zum Vorjahr gestiegen, was vor allem den gelbfleischigen Kiwis zu verdanken sei.
Derzeit werden in Italien auf knapp 24.000 ha Kiwis angebaut, das sind ca. 1.000 ha weniger als noch vor fünf Jahren. Einer der Hauptgründe ist das in Italien als “Moria” bekannte Kiwi-Sterben, das die Branche seit Jahren in Sorge versetzt. In diesem Herbst hat die Regierung weitere Hilfen für betroffene Unternehmen i.H.v. 4 Mio Euro angekündigt; die bisherige Unterstützung seitens des Staates sei nicht ausreichend gewesen seien, heißt es bei Fruitimprese.
Gelbe Kiwis stabilisieren den Markt
Während sich im Ausland italienische Kiwis weiterhin der Beliebtheit der Konsumenten erfreuen, ist der Verbrauch in Italien zurückgegangen und hat in den vergangenen fünf Jahren um 10 % nachgelassen, während die Preise im gleichen Zeitraum durchschnittlich um 52 % angestiegen sind, gibt ItaliaFruitNews an und beruft sich auf die Monitor Ortofrutta-Erhebungen von Agroter. Gegen den Strom schwimmen dabei gelbfleischige Kiwis, deren Konsum in den betrachteten fünf Jahren von 11 % auf 31 % gestiegen ist. Da diese Varianten einen höheren Verkaufspreis als ihre grünen Verwandten haben, hat dies zu einem Wertzuwachs in der Kategorie beigetragen und einen möglichen weiteren Rückgang des Konsums begrenzen können, vermutet IFN.
Für die Branche gelte es nun, die Einführung neuer Sorten wohlüberlegt zu steuern, um auch langfristig zwischen neuen Herausforderungen im Anbau und im Absatz erfolgreich zu sein. Und dies hauptsächlich bei gelben Varianten, denn “Griechenland ist grün”, wird die europaweite Anbau-Entwicklung der Kiwi-Varietäten kommentiert. “Wenn die Branche diese Entwicklung intelligent durchläuft, könnte sie wieder die weltweite Führung übernehmen”, überlegt Fabrizio Pattuelli von IFN abschließend.