Fast ein Drittel der Lebensmittel “Made in Italy” wird auf den Feldern und in den Ställen von ausländischen Arbeitskräften produziert: 362.000 Arbeitskräfte aus der ganzen Welt sind regelmäßig in der Landwirtschaft beschäftigt und stemmen 32 % der gesamten Arbeitstage, die im Jahr 2022 in der Branche benötigt wurden, berichtet der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti.
Am stärksten vertreten seien dabei Arbeitskräfte aus Rumänien (78.214 Personen), Indien (39.021), Marokko (38.051) und Albanien (35.474). Auch aus dem Senegal, Pakistan, Tunesien, Nigeria, Mazedonien, Bulgarien und Polen kämen Tausende Erntehelfer nach Italien. Meist sei dies rein saisonale Arbeit mit Spitzenzeiten im Sommer, und häufig kämen registrierte Arbeitskräfte aus dem Ausland Jahr für Jahr zurück, die Helfer und Arbeitgeber seien damit gleichermaßen zufrieden, so Coldiretti.
Fachkräfte in vielen Bereichen der Branche gefragt
Vielerorts habe sich der Beitrag ausländischer Arbeitskräfte also ins wirtschaftliche Gefüge der Landwirtschaft eingefügt, wie z.B. bei der Erdbeerernte in Verona, der Apfelernte im Trentino oder der Sommerobsternte in der Emilia-Romagna. Auf den Feldern benötige man Fachkräfte, etwa Traktorfahrer, Gewächshausarbeiter, Baumschneider, aber auch Pflücker für die Gemüse-, Obst- und Weinernte. Und es gebe zahlreiche weitere Beschäftigungsmöglichkeiten, z.B. in der Verarbeitung, im Direktvertrieb, in Lehrbetrieben, den sog. “landwirtschaftlichen Kindergärten” (Agriasilo) oder in der sozialen Landwirtschaft genauso wie im Landschaftsbau oder bei der Gewinnung erneuerbarer Energien.
93.550 ausländische Saison-Arbeitskräfte bis 2025
Erhielten 2022 noch 42.000 ausländische Kräfte eine Genehmigung für saisonale Arbeit, so waren es für 2023 82.550 Menschen, und bis 2025 soll diese Zahl auf 93.550 ansteigen. Speziell für die Landwirtschaft werden von 22.000 Arbeitskräften im Vorjahr nun 40.000 eingeplant, 2025 sollen es dann 42.000 sein. “Für unsere Betriebe bedeutet das die Sicherheit, vorschriftsmäßig angemeldete Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben und nicht einem unlauteren Wettbewerb durch diejenigen ausgesetzt zu sein, die Arbeitskräfte ausnutzen”, betonte Coldiretti-Präsident Ettore Prandini. Sofern die Quoten für die Landwirtschaft davon unberührt bleiben, könnten diese ausländischen Arbeitskräfte auch in der Familienbetreuung und in der Fischerei freie Arbeitsplätze besetzen, gibt der Verband abschließend einen Ausblick.