Das Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und das Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), intensivieren ihre erfolgreiche Zusammenarbeit und wollen den Standort Groß Lüsewitz (Mecklenburg-Vorpommern) weiter stärken, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Institute.

Kartoffelvielfalt

Image: P. Wehling/JKI

Dazu übernimmt Dr. Delphine Van Inghelandt dort ab 1. September 2024 die neue, gemeinsame Arbeitsgruppe „Quantitative Genetik und Zuchtmethodik der Kartoffel“. Sie kommt von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und hat sich dort der genomischen Selektion in der Kartoffelzüchtung gewidmet.

Ziel dieser Kooperation sei es, „die Kartoffelforschung am Standort Groß Lüsewitz für beide Institutionen, IPK und JKI, nachhaltig international sichtbarer zu machen“. Dazu sollen die am Standort vorhandene Infrastruktur und Expertise genutzt werden. Das IPK unterhält in Groß Lüsewitz mehrere Kartoffelsortimente der Bundeszentrale Ex-situ-Genbank. Diese umfassen mehr als 6.300 Muster von Wild- und Kulturkartoffeln. Die Infrastruktur ist erst kürzlich mit einer Millionenförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern umfassend modernisiert worden.

Das JKI ist in Groß Lüsewitz mit dem Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen vertreten, das zuchtmethodische Forschung an verschiedenen Kulturarten betreibt. All dies soll nun genutzt werden, um am Standort eine „international kompetitive Kartoffelzüchtungsforschung zu etablieren“, so die Vereinbarung. Angestrebt wird zu diesem Zweck auch eine Vernetzung in der Forschung, etwa mit der Universität Rostock, aber auch mit Züchtungs-Unternehmen.

„Für das IPK ist die Einrichtung dieser gemeinsamen Arbeitsgruppe mit dem JKI von großer strategischer Bedeutung. Zum einen legen wir die komplementären biologischen und technischen Ressourcen beider Institute in eine Hand, um neue Forschungsimpulse zu setzen, und zum anderen verschmelzen wir mit dieser Besetzung die Forschungsnetzwerke beider Institute, um die Brücke zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung zu stärken“, sagte Prof. Dr. Nicolaus von Wirén, Geschäftsführender Direktor des IPK.

„Am JKI-Standort in Groß Lüsewitz hat die Züchtungsforschung an Kartoffeln eine lange Tradition“, erklärte JKI-Präsident Prof. Dr. Frank Ordon. „Umso mehr freut es mich, dass es nun gelungen ist, zwischen dem JKI und dem IPK, also einer Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und einem Leibniz-Institut, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu gründen, welche durch den Fokus auf quantitative Genomik in der Nutzung genetischer Ressourcen, die Forschungsaktivitäten am Standort bündelt, erweitert und internationaler sichtbar macht.“