Feierliche Eröffnung der 13. Auflage von Interpoma, die bis 23. November, in der Messe Bozen stattfindet. In ihrer Eröffnungsrede hob Greti Ladurner, Präsidentin von Messe Bozen, die Bedeutung von Interpoma im internationalen Kontext hervor. Es folgte die Botschaft des italienischen Landwirtschaftsministers, Francesco Lollobrigida, der die Rolle der Apfelwirtschaft würdigte, so die Fiera Bolzano.
Sie sei Symbol für Qualität und Nachhaltigkeit in dem Land. Zudem unterstrich Lollobrigida auch das große Prestige und die Einzigartigkeit von Interpoma. Im Verlaufe der Opening Night wurden die internationalen Apfelproduktionsdaten, die bereits bei Prognosfruit in Budapest veröffentlicht worden waren, aktualisiert und neu bewertet.
Philippe Binard, Generalsekretär der World Apple and Pear Association (WAPA), eröffnete den Abend mit einem Blick auf die Produktionszahlen in der Europäischen Union und bestätigte die Sonderstellung der Saison, die sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren durch die geringere Verfügbarkeit von Äpfeln für den Frisch- und Verarbeitungsmarkt in der EU hervorhob. Die beiden renommierten Sorten Golden Delicious und Gala erleben im Vergleich zu 2023 einen Rückgang um 10 % bzw. 11 % und verzeichnen damit innerhalb der Gesamtrückgänge die höchsten Einschnitte. Die Ernte von Red Delicious (+20 %) und von neuen Sorten, hingegen, decken sich mit den Rekorddaten des vergangenen Jahres. Der starke Produktionsrückgang wird übereinstimmend auf die ungünstigen Witterungsverhältnisse zurückgeführt, vor allem auf den Frost im Frühjahr, der in den meisten europäischen Ländern herrschte.
Die Bestände im November 2024 sind – im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023 – in vielen Ländern niedriger, was ein Zeichen für die rückläufige Produktion ist. Ausnahmen bilden Italien, Spanien und die Schweiz, die höhere Bestände als im Vorjahr aufweisen.
Giovanni Missanelli von Assomela attestiert Italien, mit einer Produktion von 2.248.000 t eine leicht höhere Produktion als noch im August erwartet. Größe und Qualität der Äpfel seien gut. Die Mengen in Südtirol entsprechen denen des vergangenen Jahres, das Trentino, hingegen, verzeichnet einen leichten Rückgang. Piemont, Venetien und Emilia-Romagna müssen größere Einbußen wegstecken. Bei den Bio-Äpfeln entsprechen die Mengen denen der Vorjahresernte (7 % der Gesamternte). Was den Export anbelangt, so performen die europäischen Erzeugerländer vor allem in Südamerika (einschließlich Brasilien) gut. In einigen Ländern gibt es Logistikprobleme aufgrund der komplexen geopolitischen Lage.
Daniel Sauvaitre, Direktor der Association National Pommes Poires (ANPP), erläuterte die Situation in Frankreich. Dort wird mit einer Produktion von 1.426.000 t ein Rückgang von 3 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Zwar stiegen die Apfelpreise, so Sauvaitre. Tatsache sei aber auch, dass diese in vielen Fällen die Produktionskosten nicht deckten. Aus diesem Grund suchten Erzeuger nach Methoden, um den Wert ihrer Produkte zu steigern. Dabei konzentrierten sich viele auf Zertifizierungen, wie etwa die für die Nachhaltigkeit der Produktion, die jedoch unweigerlich die Produktionskosten in die Höhe trieben.
Dominik Wozniak, ehemaliger Präsident der WAPA und Vertreter der polnischen Apfelerzeuger, ging auf die Lage in Polen ein. Polen ist das größte Apfel-Erzeugerland in der EU. Die Schwierigkeiten, mit denen die Apfelerzeuger in den letzten Monaten konfrontiert waren, ähneln den Problemen, mit denen andere europäische Länder zu kämpfen hatten. Insbesondere die Auswirkungen des Frosts während der Blütezeit bereitete den polnischen Apfelbauern Schwierigkeiten. Wozniak bestätigt den Produktionsrückgang und den großen Preisdruck, trotz einer sehr hohen Marktdurchdringungsrate der Produkte. Auf den Märkten empfiehlt er, verstärkt auf Diversifizierung zu setzen und nationale Werbekampagnen zu lancieren, um die Nachfrage anzukurbeln.