Im Recycling von Agrarkunststoffen teilt das bundesweite Rücknahme- und Verwertungssystem für Erntekunststoffe in Deutschland ERDE für das vergangene Jahr eine Verwertungszuführungsquote von 71,7 % bei Silo- und Stretchfolien sowie eine Gesamteinsparung von 36.188 t CO2 durch die Sammlung und Verwertung von Agrarkunststoffen mit.

Damit, so die Mitteilung, setze die Initiative der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. einen Meilenstein in Richtung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Die aktuelle Sammelkampagne verlaufe erfolgreich und die Erneuerung der freiwilligen Selbstverpflichtung sei bereits im Januar an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) übergeben worden. Diese beinhalte ehrgeizige Ziele wie das Sammeln und Recyceln von über 60 % aller in Deutschland vermarkteten Spargelfolien bis 2026 und über 75 % aller Silo- und Stretchfolien bis 2027.

Auch für weitere Agrarkunststoffe wie Netze, Garne und Vliese seien konkrete Sammelziele gesetzt worden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eine ganzheitliche Verwertungslösung für alle Erntekunststoffe zu schaffen. Für das abgeschlossene Sammeljahr 2023 verzeichnete ERDE 35.514 t gesammelte Silo- und Stretchfolien. Dies entspricht einer Verwertungszuführungsquote (netto) von 71,7 % der auf den Markt gebrachten Folien und übertrifft erneut die Ergebnisse des Vorjahres. Die weiteren Sammelfraktionen wie Pressengarne, Ballennetze, Spargel-/Lochfolien, Vliese und Mulch-/Gewächshausfolien eingeschlossen, konnten 39.912 t Agrarkunststoffe über die Initiative ERDE gesammelt und werkstofflich recycelt werden. Dies, so heißt es, sei ein eindeutiges Zeichen für die weitreichende Akzeptanz des Systems bei landwirtschaftlichen Betrieben, Maschinenringen und Landhändlern. Insgesamt konnte die Initiative somit durch die Sammlung und Verwertung von Agrarkunststoffen im Jahr 2023 eine CO₂-Einsparung von 36.188 t erreichen, was dem CO₂-Bindungspotenzial von etwa 2,6 Millionen Bäumen entspricht.

Boris Emmel, System Manager von ERDE, erklärte dazu: „Die Zahlen und Erfolge zeigen eindrucksvoll, wie durch eine freiwillige Industrieinitiative ein effektives Rücknahmesystem geschaffen werden kann, das die Nachhaltigkeit in der Agrarwirtschaft fördert. ERDE ist ein Paradebeispiel dafür, wie Hersteller, landwirtschaftliche Betriebe, Sammelstellen-Betreiber und allgemein alle Beteiligten gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wir können daher sehr positiv in die Zukunft blicken und sind zuversichtlich, unsere ambitionierten Ziele im Rahmen unserer erneuerten Selbstverpflichtung in den kommenden Jahren zu erreichen.“

Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung werden in Zusammenarbeit mit der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. und dem Fraunhofer-Institut UMSICHT jährlich Klimaschutzzertifikate an teilnehmende Hersteller vergeben. Emmel weiter: „RIGK und IK bedanken sich im Namen von ERDE bei allen Beteiligten für ihre gute Kooperation und hoffen auf eine erfolgreiche Fortsetzung des Trends steigender Treibhausgaseinsparungen in den kommenden Jahren.“

Initiative ERDE Ergebnisse 2023 - RIGK

Image: RIGK