Der ungebrochene Preisanstieg und die anhaltende Verknappung vieler Kunststoffe setzen die Hersteller von Kunststoffverpackungen weiter unter Druck. Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen Ende Mai zeige, wie extrem angespannt die Lage der Branche weiterhin sei: Die Preise vieler Standard-Kunststoffe hätten sich den Angaben der Unternehmen zufolge um über 70 % seit Jahresbeginn erhöht. Hinzu kämen stark gestiegene Transport- und Logistikkosten. Zusätzlich bereite die Verknappung wichtiger Kunststoffe den Verpackungsherstellern weiterhin erhebliche Probleme in der Produktion.
Die Rohstoffengpässe betreffen weiterhin sämtliche Kunststoffe, wobei sich in der Gesamtschau eine leichte Entspannung andeute. 67 % der teilnehmenden Firmen berichten von einer aktuell schlechten bis sehr schlechten Versorgungslage – vor einem Monat waren es noch knapp 80 %. Wie im Vormonat mussten acht von zehn Kunststoffverpackungs-Hersteller wegen der Rohstoffverknappung ihre Produktion drosseln, jeder fünfte sogar in erheblichem bis sehr starken Umfang. Auch die Preise für recycelte Kunststoffe würden weiter ansteigen an. So seien die Preise seit Jahresbeginn für recyceltes PP, LDPE und PS um mehr als 50 % angestiegen. Recyceltes PET sei im Mittel 43 % teurer als vor fünf Monaten. „Die Situation in der Branche ist und bleibt extrem angespannt“, fasste IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann die aktuelle Lage zusammen. Die historischen Höchstpreise für viele Standard-Kunststoffe hätten sich von der Preisentwicklung für die petrochemischen Ausgangsstoffe weitgehend abgekoppelt.