Die Recyclingfähigkeit von Haushaltsverpackungen aus Kunststoff ist in Deutschland auf 81 % gestiegen. Das hat die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen ermittelt. Bezugsjahr der Erhebung ist das Jahr 2020.
Bereits im Jahr 2018 haben sich die in der IK organisierten Hersteller von Kunststoffverpackungen ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2025 sollen Haushaltverpackungen aus Kunststoff auf dem deutschen Markt zu 90 % recycling- und mehrwegfähig sein. Haushaltsverpackungen umfassen dabei sowohl die beteiligungspflichtigen Verpackungen im Gelben Sack als auch die PET-Getränkeflaschen im Pfandsystem, deren Recyclingfähigkeit 2020 nahezu bei 100 % lag. Verpackungen aus Kunststoff, die im Gelben Sack gesammelt werden, sind in Summe zu 74 % recyclingfähig. Das ist ein großer Fortschritt gegenüber der ersten Erhebung 2016. Damals lag die Recyclingfähigkeit bei 66 %, wenngleich die Studien aufgrund der Fortentwicklung der Bewertungsmethodik nur eingeschränkt vergleichbar sind. Für den optimalen Produktschutz und höchste Materialeffizienz werden bei Mehrschichtfolien oft verschiedene Kunststoffarten, zum Teil auch mit Aluminium, kombiniert, um Barrierewirkungen zu erreichen. Diese leistungsstarken High-Tech-Folien waren jedoch oft schwer bis gar nicht recyclingfähig. In den vergangenen Jahren konnten jedoch viele nicht recyclingfähige PET/PO-Verbundfolien durch recyclingfähige Strukturen ersetzt und in vielen Fällen auf Aluminium als Hochbarriere verzichtet werden. Einen Fortschritt bringe demnach auch der zunehmende Ersatz von rußbasierten Pigmenten. Sensoren in der automatischen Abfallsortierung können die so gefärbten Materialien nicht erkennen. Verpackungen, die eigentlich gut recycelt werden könnten, landen dadurch im Sortierrest und sind damit als Rohstoff für das Recycling verloren. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten wie bspw. der Austausch des Etiketts, die verändert werden müssen, um die Recyclingfähigkeit einer Verpackung zu verbessern.