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Abfallvermeidung im Lebensmitteleinzelhandel steht mittlerweile ganz oben auf der Agenda. Ein Team an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hat erfolgreich Strategien entwickelt, um die Branche zu professionalisieren.

„Die Branche sucht nach Lösungen für die komplexen Herausforderungen, die ‚unverpackt‘ an die Beteiligten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette stellt,“ sagt Dr. Melanie Kröger von der HNEE. Denn das Weglassen von Verpackung ist keineswegs trivial und erfordert ein konsequentes Neudenken nahezu aller Prozesse in den Läden, aber auch bei Herstellern und Lieferanten. Knapp vier Jahre hat das Team von Prof. Jens Pape in enger Kooperation mit der Praxis die Herausforderungen des unverpackt-Konzeptes untersucht und Lösungen erarbeitet. Die im Rahmen des Projektes erstellten Wirtschaftlichkeitskennziffern etwa bieten eine sehr gute Basis für das betriebliche Controlling von unverpackt-Läden. Der Verband will diese zukünftig weiterentwickeln und für die Beratung der Läden nutzen.
Erkenntnisse des Projektes wurden im Rahmen der Biofach einem breiten Publikum vorgestellt. In einem Vortrag zusammen mit Dr. Burkhard Schaer (ECOZEPT) zu unverpackten Bio-Produkten im Fachhandel in Frankreich und Deutschland wurden der Status Quo, die Herausforderungen und die Zukunftsperspektiven des Handelsformats beleuchtet. Während in Deutschland unverpackt nach wie vor eine Nische im qualitätsorientierten Fachhandel darstellt, ist das Format im Nachbarland längst breit etabliert. Allerdings zeigt sich, dass gravierende Unterschiede, etwa was die Nutzung eigener Behälter und die üblichen Gebindegrößen, angeht. Es reicht nicht aus, bestehende Läden mit einer Spenderwand zu versehen, sind sich Pape und Kröger einig – „unverpackt“ erfordert durchdachte und neue Konzepte und Prozesse, vom Erzeuger hin zum Kunden.
Für 2020 ist u.a. ein Sammelband zum Thema Verpackungsreduktion im oekom-Verlag geplant.