Die Kälte in den vergangenen Wochen hat für rund zwei Wochen Verzögerungen gesorgt, trotzdem konnten bereits Ende April die ersten Erdbeeren in den Hochtunneln geerntet werden. Die Direktvermarktung von Erdbeeren konnte 2020 einen Zuwachs verzeichnen, teilt MGH Gutes aus Hessen mit.
„19,4 % der deutschen Erdbeeren wurde auf dem Weg der Direktvermarktung, also ohne Umweg vom Erzeuger an den Endverbraucher, verkauft“, freut sich Andreas Klein vom Hessischen Landesverband für Erwerbsobstbau, „Das sind 2,5 % mehr als 2019.“ Andreas Lenhardt vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. ergänzt: „Wir schauen der Saison optimistisch entgegen: Die Erdbeerpflanzen im geschützten Anbau sind gut durch den Winter und die Spätfröste gekommen, so dass wir auch in dieser Saison viele aromatische Früchte erwarten. Im Freiland sieht es leider etwas anders aus. Die Kälte der vergangenen Wochen hat den Pflanzen zu schaffen gemacht.“
„Gerade während der aktuellen Corona-Pandemie, in der die landwirtschaftlichen Betriebe weniger an Restaurants und Hotels verkaufen, können wir die hessischen Bauern durch unseren Erdbeer-Einkauf unterstützen. Dank Direktvermarktung und kurzen Wegen sind frische und leckere Erdbeeren überall im Land an den typischen Häuschen und auf dem Wochenmarkt zu finden“, so die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz.
2020 haben in Hessen 156 Betriebe auf 1.147 ha Fläche Erdbeeren angebaut, davon rund 716 ha im Freiland und etwa 203 ha im geschützten Anbau. 228 ha waren nicht im Ertrag. Dabei wurden 7.798 t Erdbeeren geerntet, davon 5.096 t im Freiland und 2.072 t aus geschütztem Anbau. Ging in den vergangenen Jahren die Zahl der Betriebe zurück, musste 2020 erstmals seit 2016 auch wieder ein Rückgang der Erntemengen verzeichnet werden. 2020 hat ein Haushalt durchschnittlich 4,2 kg Erdbeeren gekauft. Das sind 12 % mehr als im Vorjahr.