Landwirtschaftsminister Ingmar Jung und die neue hessische Erdbeerkönigin Wiebke I. haben die diesjährige Erdbeersaison in Hessen eröffnet. Die heimischen Erdbeeranbauer gehen optimistisch in die Saison und erwarten eine gute und geschmackvolle Ernte.
Dank des milden Winters, so die Mitteilung des hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, seien die ersten Erdbeeren in Hessen früher als üblich gereift und die Ernte laufe auf einigen Höfen bereits seit Mitte April – trotz des Temperatursturzes vor zwei Wochen.
„Die Erdbeere ist die wichtigste Obstart in Hessen und ein absoluter Frischegarant. Um ihren vollen und einzigartigen Geschmack zu entfalten, müssen Erdbeeren reif geerntet werden. Das stärkt den regionalen Handel und die Direktvermarktung“, betonte Landwirtschaftsminister Ingmar Jung und verrät: „Mein Sohn liebt Erdbeeren und fragt seit Wochen täglich, wann endlich die Saison beginnt.“ So dürfte es vielen Hessinnen und Hessen gehen: Der Pro-Kopf-Verzehr liegt bei rund 2,8 kg frischen Erdbeeren. Aktuell bauen in Hessen 148 landwirtschaftliche Betriebe auf rund 835 ha Fläche Erdbeeren an, mehr Anbaufläche verzeichnet kein anderes Obst. Im letzten Jahr wurden knapp 7.200 t geerntet.
Weitgehend gute Startbedingungen
Die Erdbeererzeuger gehen optimistisch in die Saison 2024. „Wir freuen uns über einen frühen Saisonstart mit nahezu idealen Bedingungen bis Anfang April”, sagt Andreas Klein vom Hessischen Landesverband für Erwerbsobstbau e.V. (HLEO). Er führt aus, dass die Erdbeerpflanzen sich gut entwickelt haben und der milde Winter den Pflanzen gutgetan hat. Auch der Dauerregen im letzten Jahr war für den Erdbeeranbau kein Problem, da die Pflanzen in der Regel auf Dämmen stehen und so geschützt vor Staunässe sind. „Nach den warmen Tagen Ende März und Anfang April bereiteten die Nachtfröste der zweiten Aprilhälfte jedoch große Probleme“, schränkt Klein seine Freude ein. „Wenn kein Wasser zum Frostschutz der Blüten vorhanden war, wurden die Pflanzen mit Flies abgedeckt. Wo das nicht gelang, sind leider Ernteausfälle durch Blütenfröste zu erwarten.“
Sortenvielfalt bei hessischen Erdbeeren
Die süßen hessischen Erdbeeren gibt es im Direktverkauf an den Erdbeerbuden, die jetzt wieder an vielen Straßen und Parkplätzen stehen. Aber auch im Lebensmitteleinzelhandel können Verbraucherinnen und Verbraucher heimische Erdbeeren kaufen. Da ist Erdbeere aber nicht gleich Erdbeere. „Heimische Erdbeererzeuger können bei der Sortenwahl auf eine große Vielfalt zurückgreifen“, erklärt Erdbeererzeuger Reiner Paul, der bei der Saisoneröffnung für den Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. spricht. „Aufgrund der kurzen Lieferwege können wir uns in Hessen bei der Auswahl der Sorten auf die wohlschmeckenden fokussieren. Dagegen sind die Beeren aus weit entfernten Regionen Südeuropas und Nordafrikas in erster Linie auf Transportfähigkeit gezüchtet, um die lange Strecke zu überstehen.”