Metschnikowia pulcherrima ist eine natürlich vorkommende Hefe mit Anwendungen in der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie und der Biotechnologie. Agroscope untersucht diese Hefe insbesondere im Hinblick auf Biocontrol-Anwendungen im Pflanzenschutz.
Antagonistische Hefen wie Metschnikowia pulcherrima seien eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln, weil sie meist einfach zu produzieren seien und als sicher gelten. M. pulcherrima hemme andere Pilze sowie manche Bakterien sehr stark und unterdrücke Keime wichtiger Pflanzenkrankheiten. Biocontrol-Anwendungen seien somit ein wichtiger Grund dafür, weshalb sich Forschende mit M. pulcherrima beschäftigen. Bei Agroscope wird M. pulcherrima untersucht, um die Grundlagen für die Entwicklung eines wirkungsvollen und stabilen Pflanzenschutzmittels zu etablieren.
Unsere Labor- und Feldversuche dokumentieren die Wirksamkeit dieser Hefe, haben aber auch ein großes Optimierungspotenzial aufgezeigt. Es gibt bspw. viel Raum, um die Produktion und Lagerfähigkeit von möglichst aktiven Metschnikowia-Zellen zu verbessern und der Verbleib der Hefe auf Früchten oder in Blüten ist noch nicht zufriedenstellend. Im Projekt ProMet, welches von Bridge Discovery gefördert wird, arbeiten Forschungsgruppen aus drei verschiedenen Bereichen von Agroscope zusammen. Wir suchen nach Möglichkeiten die Lebensspanne der Hefe zu verlängern, um ein Produkt mit besseren Lagereigenschaften herstellen zu können. In der Gruppe für Biotechnologie wird die Produktion von M. pulcherrima in Bioreaktoren optimiert und nach möglichst schonenden Trocknungsverfahren gesucht. Alle Testprodukte werden sowohl in Laborversuchen, als auch im Feld getestet”, teilen die Wissenschaftler mit.